Grabbe, Christian Dietrich: Napoleon oder Die hundert Tage. Frankfurt (Main), 1831. Erster Aufwärter. Halbvolle Weinflaschen stehen dabei. Nehmt und trinkt sie aus mit den Hausmamsellen. (Für sich:) Ah, da find' ich eine Brillantnadel -- Zweiter Aufwärter. Himmel, wie das marschirt und trottirt! Erster Aufwärter. Ich hoffe, die Franzosen gewinnen doch. Ich sage lieber "Monsieur" als "Myn Her" oder "Ih- ro Hochedelmögenden". -- -- Daß die Küchenmäd- chen die Teller besser putzen, keinen gelben Rand darum lassen, sonst soll die Canaillen -- -- Hur- tig, mit mir hinunter -- Eine Menge Officiere sprengt vor die Hausthür, und fordert noch einen Schluck, die Courage zu begießen. (Die Aufwärter ab.) Erſter Aufwaͤrter. Halbvolle Weinflaſchen ſtehen dabei. Nehmt und trinkt ſie aus mit den Hausmamſellen. (Fuͤr ſich:) Ah, da find’ ich eine Brillantnadel — Zweiter Aufwaͤrter. Himmel, wie das marſchirt und trottirt! Erſter Aufwaͤrter. Ich hoffe, die Franzoſen gewinnen doch. Ich ſage lieber «Monsieur» als «Myn Her» oder «Ih- ro Hochedelmögenden». — — Daß die Küchenmäd- chen die Teller beſſer putzen, keinen gelben Rand darum laſſen, ſonſt ſoll die Canaillen — — Hur- tig, mit mir hinunter — Eine Menge Officiere ſprengt vor die Hausthür, und fordert noch einen Schluck, die Courage zu begießen. (Die Aufwaͤrter ab.) <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0266" n="258"/> <sp who="#EAUFWAE"> <speaker><hi rendition="#g">Erſter Aufwaͤrter</hi>.</speaker><lb/> <p>Halbvolle Weinflaſchen ſtehen dabei. Nehmt<lb/> und trinkt ſie aus mit den Hausmamſellen.</p><lb/> <stage>(Fuͤr ſich:)</stage><lb/> <p>Ah, da find’ ich eine Brillantnadel —</p> </sp><lb/> <sp who="#ZAUFW"> <speaker><hi rendition="#g">Zweiter Aufwaͤrter</hi>.</speaker><lb/> <p>Himmel, wie das marſchirt und trottirt!</p> </sp><lb/> <sp who="#EAUFWAE"> <speaker><hi rendition="#g">Erſter Aufwaͤrter</hi>.</speaker><lb/> <p>Ich hoffe, die Franzoſen gewinnen doch. Ich<lb/> ſage lieber «<hi rendition="#aq">Monsieur</hi>» als «Myn Her» oder «Ih-<lb/> ro Hochedelmögenden». — — Daß die Küchenmäd-<lb/> chen die Teller beſſer putzen, keinen gelben Rand<lb/> darum laſſen, ſonſt ſoll die Canaillen — — Hur-<lb/> tig, mit mir hinunter — Eine Menge Officiere<lb/> ſprengt vor die Hausthür, und fordert noch einen<lb/> Schluck, die Courage zu begießen.</p><lb/> <stage>(Die Aufwaͤrter ab.)</stage> </sp> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [258/0266]
Erſter Aufwaͤrter.
Halbvolle Weinflaſchen ſtehen dabei. Nehmt
und trinkt ſie aus mit den Hausmamſellen.
(Fuͤr ſich:)
Ah, da find’ ich eine Brillantnadel —
Zweiter Aufwaͤrter.
Himmel, wie das marſchirt und trottirt!
Erſter Aufwaͤrter.
Ich hoffe, die Franzoſen gewinnen doch. Ich
ſage lieber «Monsieur» als «Myn Her» oder «Ih-
ro Hochedelmögenden». — — Daß die Küchenmäd-
chen die Teller beſſer putzen, keinen gelben Rand
darum laſſen, ſonſt ſoll die Canaillen — — Hur-
tig, mit mir hinunter — Eine Menge Officiere
ſprengt vor die Hausthür, und fordert noch einen
Schluck, die Courage zu begießen.
(Die Aufwaͤrter ab.)
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Zitationshilfe: | Grabbe, Christian Dietrich: Napoleon oder Die hundert Tage. Frankfurt (Main), 1831, S. 258. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grabbe_napoleon_1831/266>, abgerufen am 16.02.2025. |