Grabbe, Christian Dietrich: Napoleon oder Die hundert Tage. Frankfurt (Main), 1831. Schwarzer Becker. Herr Herzog -- Herzog von Braunschweig. Laß das gut seyn -- So braun dein Gesicht, und so schwarz dein Haar ist -- du bist mir lie- ber als viele der Herren, welche mich in Braun- schweig bei meiner Rückkehr mit ihren nichtssagen- den Fratzen und wohlfrisirten Perücken devotest empfingen, und dennoch mit -- und mit den -- unter einer Decke spielen möchten. Schwarzer Becker, vernichte jedes Papier, von dem es dir nicht gut scheint, daß es an das Licht komme -- die alten Correspondenzen mit -- -- -- --, und Gott weiß, mit wem sonst noch -- fort damit! 'S ist alles Lumpenzeug. Schwarzer Becker. Sie befehlen Durchlaucht. Herzog von Braunschweig. Becker, ich falle bald -- mir sagt's die Ahnung so deutlich, daß ich nicht zweiflen mag. Es thut mir leid um meinen unmündigen ältesten Jungen, -- man wird ihn vielleicht so -- -- und sich in solche Schaaffelle zu kleiden wissen, daß, wenn er in die welfischen Brausejahre kommt und mündig wird, und dann den ganzen Spuk der ausheimi- Schwarzer Becker. Herr Herzog — Herzog von Braunſchweig. Laß das gut ſeyn — So braun dein Geſicht, und ſo ſchwarz dein Haar iſt — du biſt mir lie- ber als viele der Herren, welche mich in Braun- ſchweig bei meiner Rückkehr mit ihren nichtsſagen- den Fratzen und wohlfriſirten Perücken devoteſt empfingen, und dennoch mit — und mit den — unter einer Decke ſpielen möchten. Schwarzer Becker, vernichte jedes Papier, von dem es dir nicht gut ſcheint, daß es an das Licht komme — die alten Correſpondenzen mit — — — —, und Gott weiß, mit wem ſonſt noch — fort damit! ’S iſt alles Lumpenzeug. Schwarzer Becker. Sie befehlen Durchlaucht. Herzog von Braunſchweig. Becker, ich falle bald — mir ſagt’s die Ahnung ſo deutlich, daß ich nicht zweiflen mag. Es thut mir leid um meinen unmündigen älteſten Jungen, — man wird ihn vielleicht ſo — — und ſich in ſolche Schaaffelle zu kleiden wiſſen, daß, wenn er in die welfiſchen Brauſejahre kommt und mündig wird, und dann den ganzen Spuk der ausheimi- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0252" n="244"/> <sp who="#SCHBECK"> <speaker> <hi rendition="#g">Schwarzer Becker.</hi> </speaker><lb/> <p>Herr Herzog —</p> </sp><lb/> <sp who="#BRAUN"> <speaker> <hi rendition="#g">Herzog von Braunſchweig.</hi> </speaker><lb/> <p>Laß das gut ſeyn — So braun dein Geſicht,<lb/> und ſo ſchwarz dein Haar iſt — du biſt mir lie-<lb/> ber als viele der Herren, welche mich in Braun-<lb/> ſchweig bei meiner Rückkehr mit ihren nichtsſagen-<lb/> den Fratzen und wohlfriſirten Perücken devoteſt<lb/> empfingen, und dennoch mit — und mit den —<lb/> unter einer Decke ſpielen möchten. Schwarzer<lb/> Becker, vernichte jedes Papier, von dem es dir<lb/> nicht gut ſcheint, daß es an das Licht komme —<lb/> die alten Correſpondenzen mit — — — —, und<lb/> Gott weiß, mit wem ſonſt noch — fort damit!<lb/> ’S iſt alles Lumpenzeug.</p> </sp><lb/> <sp who="#SCHBECK"> <speaker> <hi rendition="#g">Schwarzer Becker.</hi> </speaker><lb/> <p>Sie befehlen Durchlaucht.</p> </sp><lb/> <sp who="#BRAUN"> <speaker> <hi rendition="#g">Herzog von Braunſchweig.</hi> </speaker><lb/> <p>Becker, ich falle bald — mir ſagt’s die Ahnung<lb/> ſo deutlich, daß ich nicht zweiflen mag. Es thut<lb/> mir leid um meinen unmündigen älteſten Jungen,<lb/> — man wird ihn vielleicht ſo — — und ſich in<lb/> ſolche Schaaffelle zu kleiden wiſſen, daß, wenn er<lb/> in die welfiſchen Brauſejahre kommt und mündig<lb/> wird, und dann den ganzen Spuk der ausheimi-<lb/></p> </sp> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [244/0252]
Schwarzer Becker.
Herr Herzog —
Herzog von Braunſchweig.
Laß das gut ſeyn — So braun dein Geſicht,
und ſo ſchwarz dein Haar iſt — du biſt mir lie-
ber als viele der Herren, welche mich in Braun-
ſchweig bei meiner Rückkehr mit ihren nichtsſagen-
den Fratzen und wohlfriſirten Perücken devoteſt
empfingen, und dennoch mit — und mit den —
unter einer Decke ſpielen möchten. Schwarzer
Becker, vernichte jedes Papier, von dem es dir
nicht gut ſcheint, daß es an das Licht komme —
die alten Correſpondenzen mit — — — —, und
Gott weiß, mit wem ſonſt noch — fort damit!
’S iſt alles Lumpenzeug.
Schwarzer Becker.
Sie befehlen Durchlaucht.
Herzog von Braunſchweig.
Becker, ich falle bald — mir ſagt’s die Ahnung
ſo deutlich, daß ich nicht zweiflen mag. Es thut
mir leid um meinen unmündigen älteſten Jungen,
— man wird ihn vielleicht ſo — — und ſich in
ſolche Schaaffelle zu kleiden wiſſen, daß, wenn er
in die welfiſchen Brauſejahre kommt und mündig
wird, und dann den ganzen Spuk der ausheimi-
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Zitationshilfe: | Grabbe, Christian Dietrich: Napoleon oder Die hundert Tage. Frankfurt (Main), 1831, S. 244. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grabbe_napoleon_1831/252>, abgerufen am 08.07.2024. |