Grabbe, Christian Dietrich: Napoleon oder Die hundert Tage. Frankfurt (Main), 1831. Major und Jäger (singen, unter Begleitung der Hörner:) "Was glänzt dort vom Walde im Sonnenschein? Hör's näher und näher erbrausen. Es zieht sich herunter in düsteren Reih'n, Und gellende Hörner schallen darein, Und erfüllen die Seele mit Grausen. Und wenn ihr die schwarzen Gesellen fragt, Das ist Lützows wilde, verwegene Jagd!" Vierter Jäger. Wer ließe sich nicht gern von Kartätschen zer- schmettern bei diesem Liede und seiner Musik? Major und Jäger. "Was zieht dort rasch durch den finstern Wald, Und streift von Bergen zu Bergen? Es legt sich in nächtlichen Hinterhalt, Das Hurrah jauchzt, und die Büchse knallt, Es fallen die fränkischen Schergen. Und wenn ihr die schwarzen Jäger fragt, Das ist Lützows wilde, verwegene Jagd." "Wo die Reben dort glühen, dort braußt der Rhein, Der Wüthrich geborgen sich meinte, Da naht es schnell mit Gewitterschein, Und wirft sich mit rüst'gen Armen hinein, Und springt an's Ufer der Feinde. Major und Jaͤger (ſingen, unter Begleitung der Hoͤrner:) «Was glänzt dort vom Walde im Sonnenſchein? Hör’s näher und näher erbrauſen. Es zieht ſich herunter in düſteren Reih’n, Und gellende Hörner ſchallen darein, Und erfüllen die Seele mit Grauſen. Und wenn ihr die ſchwarzen Geſellen fragt, Das iſt Lützows wilde, verwegene Jagd!» Vierter Jaͤger. Wer ließe ſich nicht gern von Kartätſchen zer- ſchmettern bei dieſem Liede und ſeiner Muſik? Major und Jaͤger. «Was zieht dort raſch durch den finſtern Wald, Und ſtreift von Bergen zu Bergen? Es legt ſich in nächtlichen Hinterhalt, Das Hurrah jauchzt, und die Büchſe knallt, Es fallen die fränkiſchen Schergen. Und wenn ihr die ſchwarzen Jäger fragt, Das iſt Lützows wilde, verwegene Jagd.» «Wo die Reben dort glühen, dort braußt der Rhein, Der Wüthrich geborgen ſich meinte, Da naht es ſchnell mit Gewitterſchein, Und wirft ſich mit rüſt’gen Armen hinein, Und ſpringt an’s Ufer der Feinde. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0227" n="219"/> <sp who="#MAJJAG"> <speaker> <hi rendition="#g">Major und Jaͤger</hi> </speaker><lb/> <stage>(ſingen, unter Begleitung der Hoͤrner:)</stage><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>«Was glänzt dort vom Walde im Sonnenſchein?</l><lb/> <l>Hör’s näher und näher erbrauſen.</l><lb/> <l>Es zieht ſich herunter in düſteren Reih’n,</l><lb/> <l>Und gellende Hörner ſchallen darein,</l><lb/> <l>Und erfüllen die Seele mit Grauſen.</l><lb/> <l>Und wenn ihr die ſchwarzen Geſellen fragt,</l><lb/> <l>Das iſt Lützows wilde, verwegene Jagd!»</l> </lg> </lg> </sp><lb/> <sp who="#VIEJAG"> <speaker> <hi rendition="#g">Vierter Jaͤger.</hi> </speaker><lb/> <p>Wer ließe ſich nicht gern von Kartätſchen zer-<lb/> ſchmettern bei dieſem Liede und ſeiner Muſik?</p> </sp><lb/> <sp who="#MAJJAG"> <speaker> <hi rendition="#g">Major und Jaͤger.</hi> </speaker><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>«Was zieht dort raſch durch den finſtern Wald,</l><lb/> <l>Und ſtreift von Bergen zu Bergen?</l><lb/> <l>Es legt ſich in nächtlichen Hinterhalt,</l><lb/> <l>Das Hurrah jauchzt, und die Büchſe knallt,</l><lb/> <l>Es fallen die fränkiſchen Schergen.</l><lb/> <l>Und wenn ihr die ſchwarzen Jäger fragt,</l><lb/> <l>Das iſt Lützows wilde, verwegene Jagd.»</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>«Wo die Reben dort glühen, dort braußt der Rhein,</l><lb/> <l>Der Wüthrich geborgen ſich meinte,</l><lb/> <l>Da naht es ſchnell mit Gewitterſchein,</l><lb/> <l>Und wirft ſich mit rüſt’gen Armen hinein,</l><lb/> <l>Und ſpringt an’s Ufer der Feinde.</l><lb/> </lg> </lg> </sp> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [219/0227]
Major und Jaͤger
(ſingen, unter Begleitung der Hoͤrner:)
«Was glänzt dort vom Walde im Sonnenſchein?
Hör’s näher und näher erbrauſen.
Es zieht ſich herunter in düſteren Reih’n,
Und gellende Hörner ſchallen darein,
Und erfüllen die Seele mit Grauſen.
Und wenn ihr die ſchwarzen Geſellen fragt,
Das iſt Lützows wilde, verwegene Jagd!»
Vierter Jaͤger.
Wer ließe ſich nicht gern von Kartätſchen zer-
ſchmettern bei dieſem Liede und ſeiner Muſik?
Major und Jaͤger.
«Was zieht dort raſch durch den finſtern Wald,
Und ſtreift von Bergen zu Bergen?
Es legt ſich in nächtlichen Hinterhalt,
Das Hurrah jauchzt, und die Büchſe knallt,
Es fallen die fränkiſchen Schergen.
Und wenn ihr die ſchwarzen Jäger fragt,
Das iſt Lützows wilde, verwegene Jagd.»
«Wo die Reben dort glühen, dort braußt der Rhein,
Der Wüthrich geborgen ſich meinte,
Da naht es ſchnell mit Gewitterſchein,
Und wirft ſich mit rüſt’gen Armen hinein,
Und ſpringt an’s Ufer der Feinde.
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