Grabbe, Christian Dietrich: Napoleon oder Die hundert Tage. Frankfurt (Main), 1831. Berliner. Das sieht man ja, so wie er die Mütze ab- nimmt. (Blücher und Gneisenau sind bis in den Vorgrund gesprengt. Adjutanten hinter ihnen.) Blücher. Camerad, was für ein Buch das? Berliner. Isabella von Mirando oder die Kuirassier- beute -- Blücher. Wirf's in das Feuer. -- Feldwebel, Sie kenn' ich. Feldwebel. An der Katzbach präsentirt' ich Ewr. Durch- laucht zwei von mir gefangene Franzosen. Blücher. Wahr. Und Sie haben kein eisernes Kreuz? -- Hier das meinige. Heften Sie es sogleich an die Brust, und wenn die Kugeln pfeifen, denken Sie bei ihm: es ist doch alles Kreuz, Jammer und Elend, aber das beste Kreuz ist doch immer das des Königs -- -- Wisset Leute, Bonaparte soll in der Nähe seyn, angekommen wie ein Dieb in der Nacht. Ist es so, so haben wir morgen früh Bataille, und wenn das Heer will, morgen Abend Sieg. Berliner. Das ſieht man ja, ſo wie er die Mütze ab- nimmt. (Bluͤcher und Gneiſenau ſind bis in den Vorgrund geſprengt. Adjutanten hinter ihnen.) Bluͤcher. Camerad, was für ein Buch das? Berliner. Iſabella von Mirando oder die Kuiraſſier- beute — Bluͤcher. Wirf’s in das Feuer. — Feldwebel, Sie kenn’ ich. Feldwebel. An der Katzbach präſentirt’ ich Ewr. Durch- laucht zwei von mir gefangene Franzoſen. Bluͤcher. Wahr. Und Sie haben kein eiſernes Kreuz? — Hier das meinige. Heften Sie es ſogleich an die Bruſt, und wenn die Kugeln pfeifen, denken Sie bei ihm: es iſt doch alles Kreuz, Jammer und Elend, aber das beſte Kreuz iſt doch immer das des Königs — — Wiſſet Leute, Bonaparte ſoll in der Nähe ſeyn, angekommen wie ein Dieb in der Nacht. Iſt es ſo, ſo haben wir morgen früh Bataille, und wenn das Heer will, morgen Abend Sieg. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0209" n="201"/> <sp who="#BER"> <speaker><hi rendition="#g">Berliner</hi>.</speaker><lb/> <p>Das ſieht man ja, ſo wie er die Mütze ab-<lb/> nimmt.</p><lb/> <stage>(Bluͤcher und Gneiſenau ſind bis in den Vorgrund geſprengt.<lb/> Adjutanten hinter ihnen.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#BLUE"> <speaker><hi rendition="#g">Bluͤcher</hi>.</speaker><lb/> <p>Camerad, was für ein Buch das?</p> </sp><lb/> <sp who="#BER"> <speaker><hi rendition="#g">Berliner</hi>.</speaker><lb/> <p>Iſabella von Mirando oder die Kuiraſſier-<lb/> beute —</p> </sp><lb/> <sp who="#BLUE"> <speaker><hi rendition="#g">Bluͤcher</hi>.</speaker><lb/> <p>Wirf’s in das Feuer. — Feldwebel, Sie kenn’ ich.</p> </sp><lb/> <sp who="#FELD"> <speaker><hi rendition="#g">Feldwebel</hi>.</speaker><lb/> <p>An der Katzbach präſentirt’ ich Ewr. Durch-<lb/> laucht zwei von mir gefangene Franzoſen.</p> </sp><lb/> <sp who="#BLUE"> <speaker><hi rendition="#g">Bluͤcher</hi>.</speaker><lb/> <p>Wahr. Und Sie haben kein eiſernes Kreuz?<lb/> — Hier das meinige. Heften Sie es ſogleich an<lb/> die Bruſt, und wenn die Kugeln pfeifen, denken<lb/> Sie bei ihm: es iſt doch alles Kreuz, Jammer<lb/> und Elend, aber das beſte Kreuz iſt doch immer<lb/> das des Königs — — Wiſſet Leute, Bonaparte<lb/> ſoll in der Nähe ſeyn, angekommen wie ein Dieb<lb/> in der Nacht. Iſt es ſo, ſo haben wir morgen<lb/> früh Bataille, und wenn das Heer will, morgen<lb/> Abend Sieg.</p> </sp><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [201/0209]
Berliner.
Das ſieht man ja, ſo wie er die Mütze ab-
nimmt.
(Bluͤcher und Gneiſenau ſind bis in den Vorgrund geſprengt.
Adjutanten hinter ihnen.)
Bluͤcher.
Camerad, was für ein Buch das?
Berliner.
Iſabella von Mirando oder die Kuiraſſier-
beute —
Bluͤcher.
Wirf’s in das Feuer. — Feldwebel, Sie kenn’ ich.
Feldwebel.
An der Katzbach präſentirt’ ich Ewr. Durch-
laucht zwei von mir gefangene Franzoſen.
Bluͤcher.
Wahr. Und Sie haben kein eiſernes Kreuz?
— Hier das meinige. Heften Sie es ſogleich an
die Bruſt, und wenn die Kugeln pfeifen, denken
Sie bei ihm: es iſt doch alles Kreuz, Jammer
und Elend, aber das beſte Kreuz iſt doch immer
das des Königs — — Wiſſet Leute, Bonaparte
ſoll in der Nähe ſeyn, angekommen wie ein Dieb
in der Nacht. Iſt es ſo, ſo haben wir morgen
früh Bataille, und wenn das Heer will, morgen
Abend Sieg.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/grabbe_napoleon_1831 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/grabbe_napoleon_1831/209 |
Zitationshilfe: | Grabbe, Christian Dietrich: Napoleon oder Die hundert Tage. Frankfurt (Main), 1831, S. 201. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grabbe_napoleon_1831/209>, abgerufen am 31.07.2024. |