Grabbe, Christian Dietrich: Napoleon oder Die hundert Tage. Frankfurt (Main), 1831. Die Dame. Ist's Zeit? -- Was die Dienstmagd da präch- tige Straußfedern trägt -- Jouve. Geschwind, geschwind lassen Sie sich dadurch nicht aufhalten -- (Er und die Dame:) Wir schwören mit! (Er für sich:) Fünfmal hunderttausend Meineidige, mich selbst mit eingeschlossen, ohne daß ein Blitz auf sie fällt, sind doch eine interessante Erscheinung! Was ha- ben wir nicht alles beschworen und gebrochen, die erste, die zweite, die dritte Constitution, die Sa- tzungen Napoleons, die Charte der Bourbons -- Die Dame. Der Kaiser entfernt sich. Welch herrliche Musik die Truppen haben! Jouve. Madame, Ihren Arm? Die Dame. Mit Vergnügen, mein Herr. Jouve (für sich:) Die ehebrecherische Coquette! -- -- -- Ob nicht im unerforschten Innern der Erde schwarze Die Dame. Iſt’s Zeit? — Was die Dienſtmagd da präch- tige Straußfedern trägt — Jouve. Geſchwind, geſchwind laſſen Sie ſich dadurch nicht aufhalten — (Er und die Dame:) Wir ſchwören mit! (Er fuͤr ſich:) Fünfmal hunderttauſend Meineidige, mich ſelbſt mit eingeſchloſſen, ohne daß ein Blitz auf ſie fällt, ſind doch eine intereſſante Erſcheinung! Was ha- ben wir nicht alles beſchworen und gebrochen, die erſte, die zweite, die dritte Conſtitution, die Sa- tzungen Napoleons, die Charte der Bourbons — Die Dame. Der Kaiſer entfernt ſich. Welch herrliche Muſik die Truppen haben! Jouve. Madame, Ihren Arm? Die Dame. Mit Vergnügen, mein Herr. Jouve (fuͤr ſich:) Die ehebrecheriſche Coquette! — — — Ob nicht im unerforſchten Innern der Erde ſchwarze <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0191" n="183"/> <sp who="#DAME"> <speaker><hi rendition="#g">Die Dame</hi>.</speaker><lb/> <p>Iſt’s Zeit? — Was die Dienſtmagd da präch-<lb/> tige Straußfedern trägt —</p> </sp><lb/> <sp who="#JOU"> <speaker><hi rendition="#g">Jouve</hi>.</speaker><lb/> <p>Geſchwind, geſchwind laſſen Sie ſich dadurch<lb/> nicht aufhalten —</p><lb/> <stage>(Er und die Dame:)</stage><lb/> <p>Wir ſchwören mit!</p><lb/> <stage>(Er fuͤr ſich:)</stage><lb/> <p>Fünfmal hunderttauſend Meineidige, mich ſelbſt<lb/> mit eingeſchloſſen, ohne daß ein Blitz auf ſie fällt,<lb/> ſind doch eine intereſſante Erſcheinung! Was ha-<lb/> ben wir nicht alles beſchworen und gebrochen, die<lb/> erſte, die zweite, die dritte Conſtitution, die Sa-<lb/> tzungen Napoleons, die Charte der Bourbons —</p> </sp><lb/> <sp who="#DAME"> <speaker><hi rendition="#g">Die Dame</hi>.</speaker><lb/> <p>Der Kaiſer entfernt ſich. Welch herrliche Muſik<lb/> die Truppen haben!</p> </sp><lb/> <sp who="#JOU"> <speaker><hi rendition="#g">Jouve</hi>.</speaker><lb/> <p>Madame, Ihren Arm?</p> </sp><lb/> <sp who="#DAME"> <speaker><hi rendition="#g">Die Dame</hi>.</speaker><lb/> <p>Mit Vergnügen, mein Herr.</p> </sp><lb/> <sp who="#JOU"> <speaker> <hi rendition="#g">Jouve</hi> </speaker> <stage>(fuͤr ſich:)</stage><lb/> <p>Die ehebrecheriſche Coquette! — — — Ob<lb/> nicht im unerforſchten Innern der Erde ſchwarze<lb/></p> </sp> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [183/0191]
Die Dame.
Iſt’s Zeit? — Was die Dienſtmagd da präch-
tige Straußfedern trägt —
Jouve.
Geſchwind, geſchwind laſſen Sie ſich dadurch
nicht aufhalten —
(Er und die Dame:)
Wir ſchwören mit!
(Er fuͤr ſich:)
Fünfmal hunderttauſend Meineidige, mich ſelbſt
mit eingeſchloſſen, ohne daß ein Blitz auf ſie fällt,
ſind doch eine intereſſante Erſcheinung! Was ha-
ben wir nicht alles beſchworen und gebrochen, die
erſte, die zweite, die dritte Conſtitution, die Sa-
tzungen Napoleons, die Charte der Bourbons —
Die Dame.
Der Kaiſer entfernt ſich. Welch herrliche Muſik
die Truppen haben!
Jouve.
Madame, Ihren Arm?
Die Dame.
Mit Vergnügen, mein Herr.
Jouve (fuͤr ſich:)
Die ehebrecheriſche Coquette! — — — Ob
nicht im unerforſchten Innern der Erde ſchwarze
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Zitationshilfe: | Grabbe, Christian Dietrich: Napoleon oder Die hundert Tage. Frankfurt (Main), 1831, S. 183. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grabbe_napoleon_1831/191>, abgerufen am 31.07.2024. |