Grabbe, Christian Dietrich: Napoleon oder Die hundert Tage. Frankfurt (Main), 1831.
Guillotine, als auch du im Wohlfahrtsausschuß saßest. Carnot. Da stand sie -- das blutige Ungeheuer -- Fouche. Du selbst unterzeichnetest die Todesurtheile der Tausende und aber Tausende, welche unter ihr fielen, mit. Carnot. Eben deshalb bin ich bewegter als du. -- Fouche, welche Eichen verloren hier ihre Kronen! Dieser Platz ist der Opferaltar Frankreichs! -- Hier sanken Danton, Herault de Sechelles, Robes- pierre -- auch der König fiel nicht weit von hier. Fouche. Gereut es dich? Carnot. Nimmer! Es ging nicht anders. -- Was mit den Leuten zu machen, wenn ihre Zeit vorüber war, und ihre Anhänger doch trotzen und rückwir- ken wollten? Fouche. Du hast in deinem Memoire gesprochen. Carnot. Du in dem deinigen. -- Wir sind Eins, nur
Guillotine, als auch du im Wohlfahrtsausſchuß ſaßeſt. Carnot. Da ſtand ſie — das blutige Ungeheuer — Fouché. Du ſelbſt unterzeichneteſt die Todesurtheile der Tauſende und aber Tauſende, welche unter ihr fielen, mit. Carnot. Eben deshalb bin ich bewegter als du. — Fouché, welche Eichen verloren hier ihre Kronen! Dieſer Platz iſt der Opferaltar Frankreichs! — Hier ſanken Danton, Herault de Sechelles, Robes- pierre — auch der König fiel nicht weit von hier. Fouché. Gereut es dich? Carnot. Nimmer! Es ging nicht anders. — Was mit den Leuten zu machen, wenn ihre Zeit vorüber war, und ihre Anhänger doch trotzen und rückwir- ken wollten? Fouché. Du haſt in deinem Memoire geſprochen. Carnot. Du in dem deinigen. — Wir ſind Eins, nur <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <sp who="#FOU"> <p><pb facs="#f0128" n="120"/> Guillotine, als auch du im Wohlfahrtsausſchuß<lb/> ſaßeſt.</p> </sp><lb/> <sp who="#CAR"> <speaker><hi rendition="#g">Carnot</hi>.</speaker><lb/> <p>Da ſtand ſie — das blutige Ungeheuer —</p> </sp><lb/> <sp who="#FOU"> <speaker><hi rendition="#g">Fouch<hi rendition="#aq">é</hi></hi>.</speaker><lb/> <p>Du ſelbſt unterzeichneteſt die Todesurtheile der<lb/> Tauſende und aber Tauſende, welche unter ihr<lb/> fielen, mit.</p> </sp><lb/> <sp who="#CAR"> <speaker><hi rendition="#g">Carnot</hi>.</speaker><lb/> <p>Eben deshalb bin ich bewegter als du. —<lb/> Fouch<hi rendition="#aq">é</hi>, welche Eichen verloren hier ihre Kronen!<lb/> Dieſer Platz iſt der Opferaltar Frankreichs! —<lb/> Hier ſanken Danton, Herault de Sechelles, Robes-<lb/> pierre — auch der König fiel nicht weit von hier.</p> </sp><lb/> <sp who="#FOU"> <speaker><hi rendition="#g">Fouch<hi rendition="#aq">é</hi></hi>.</speaker><lb/> <p>Gereut es dich?</p> </sp><lb/> <sp who="#CAR"> <speaker><hi rendition="#g">Carnot</hi>.</speaker><lb/> <p>Nimmer! Es ging nicht anders. — Was mit<lb/> den Leuten zu machen, wenn ihre Zeit vorüber<lb/> war, und ihre Anhänger doch trotzen und rückwir-<lb/> ken wollten?</p> </sp><lb/> <sp who="#FOU"> <speaker><hi rendition="#g">Fouch<hi rendition="#aq">é</hi></hi>.</speaker><lb/> <p>Du haſt in deinem Memoire geſprochen.</p> </sp><lb/> <sp who="#CAR"> <speaker><hi rendition="#g">Carnot</hi>.</speaker><lb/> <p>Du in dem deinigen. — Wir ſind Eins, nur<lb/></p> </sp> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [120/0128]
Guillotine, als auch du im Wohlfahrtsausſchuß
ſaßeſt.
Carnot.
Da ſtand ſie — das blutige Ungeheuer —
Fouché.
Du ſelbſt unterzeichneteſt die Todesurtheile der
Tauſende und aber Tauſende, welche unter ihr
fielen, mit.
Carnot.
Eben deshalb bin ich bewegter als du. —
Fouché, welche Eichen verloren hier ihre Kronen!
Dieſer Platz iſt der Opferaltar Frankreichs! —
Hier ſanken Danton, Herault de Sechelles, Robes-
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Fouché.
Gereut es dich?
Carnot.
Nimmer! Es ging nicht anders. — Was mit
den Leuten zu machen, wenn ihre Zeit vorüber
war, und ihre Anhänger doch trotzen und rückwir-
ken wollten?
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Zitationshilfe: | Grabbe, Christian Dietrich: Napoleon oder Die hundert Tage. Frankfurt (Main), 1831, S. 120. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grabbe_napoleon_1831/128>, abgerufen am 08.07.2024. |