Grabbe, Christian Dietrich: Napoleon oder Die hundert Tage. Frankfurt (Main), 1831. Blacas d'Aulps. Es wird schon geholt. Herzogin von Angouleme. Cöllnisches Wasser -- Französisches Feuer schafft her für euch alle! -- Ich bitte, bitte, schickt doch nach dem Telegraphen! -- Ach, er wird schon mit Nachricht da seyn! -- Der Oberceremonienmeister (tritt ein:) Der Oberdirector des Telegraphen. König Ludwig. Komme. (Oberceremonienmeister ab. -- Der Oberdirector des Tele- graphen kommt.) Oberdirector des Telegraphen. Sire, Bonaparte steht seit etwa anderthalb Stunden mit einigen tausend Mann vor Lyon. Herzog von Berry. Je tiefer im Lande er ist, so eher wird er ge- fangen. (Oberdirector des Telegraphen auf einen Wink des Königs ab.) Herzogin von Angouleme. Schon vor Lyon! Seit anderthalb Stunden! -- So ist er jetzt darin -- vielleicht schon diesseits, uns ganz nahe! -- Eure Couriere und telegraphi- schen Depeschen waren stets langsamer als Er! Blacas d’Aulps. Es wird ſchon geholt. Herzogin von Angouleme. Cöllniſches Waſſer — Franzöſiſches Feuer ſchafft her für euch alle! — Ich bitte, bitte, ſchickt doch nach dem Telegraphen! — Ach, er wird ſchon mit Nachricht da ſeyn! — Der Oberceremonienmeiſter (tritt ein:) Der Oberdirector des Telegraphen. Koͤnig Ludwig. Komme. (Oberceremonienmeiſter ab. — Der Oberdirector des Tele- graphen kommt.) Oberdirector des Telegraphen. Sire, Bonaparte ſteht ſeit etwa anderthalb Stunden mit einigen tauſend Mann vor Lyon. Herzog von Berry. Je tiefer im Lande er iſt, ſo eher wird er ge- fangen. (Oberdirector des Telegraphen auf einen Wink des Koͤnigs ab.) Herzogin von Angouleme. Schon vor Lyon! Seit anderthalb Stunden! — So iſt er jetzt darin — vielleicht ſchon dieſſeits, uns ganz nahe! — Eure Couriere und telegraphi- ſchen Depeſchen waren ſtets langſamer als Er! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0111" n="103"/> <sp who="#BLA"> <speaker><hi rendition="#g">Blacas d’Aulps</hi>.</speaker><lb/> <p>Es wird ſchon geholt.</p> </sp><lb/> <sp who="#ANGOI"> <speaker><hi rendition="#g">Herzogin von Angouleme</hi>.</speaker><lb/> <p>Cöllniſches Waſſer — Franzöſiſches Feuer ſchafft<lb/> her für euch alle! — Ich bitte, bitte, ſchickt doch<lb/> nach dem Telegraphen! — Ach, er wird ſchon mit<lb/> Nachricht da ſeyn! —</p> </sp><lb/> <sp who="#OBERC"> <speaker> <hi rendition="#g">Der Oberceremonienmeiſter</hi> </speaker> <stage>(tritt ein:)</stage><lb/> <p>Der Oberdirector des Telegraphen.</p> </sp><lb/> <sp who="#KOENIG"> <speaker><hi rendition="#g">Koͤnig Ludwig</hi>.</speaker><lb/> <p>Komme.</p><lb/> <stage>(Oberceremonienmeiſter ab. — Der Oberdirector des Tele-<lb/> graphen kommt.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#OBEDT"> <speaker><hi rendition="#g">Oberdirector des Telegraphen</hi>.</speaker><lb/> <p>Sire, Bonaparte ſteht ſeit etwa anderthalb<lb/> Stunden mit einigen tauſend Mann vor Lyon.</p> </sp><lb/> <sp who="#BERR"> <speaker><hi rendition="#g">Herzog von Berry</hi>.</speaker><lb/> <p>Je tiefer im Lande er iſt, ſo eher wird er ge-<lb/> fangen.</p><lb/> <stage>(Oberdirector des Telegraphen auf einen Wink des Koͤnigs ab.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#ANGOI"> <speaker><hi rendition="#g">Herzogin von Angouleme</hi>.</speaker><lb/> <p>Schon vor Lyon! Seit anderthalb Stunden!<lb/> — So iſt er jetzt darin — vielleicht ſchon dieſſeits,<lb/> uns ganz nahe! — Eure Couriere und telegraphi-<lb/> ſchen Depeſchen waren ſtets langſamer als Er!</p> </sp><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [103/0111]
Blacas d’Aulps.
Es wird ſchon geholt.
Herzogin von Angouleme.
Cöllniſches Waſſer — Franzöſiſches Feuer ſchafft
her für euch alle! — Ich bitte, bitte, ſchickt doch
nach dem Telegraphen! — Ach, er wird ſchon mit
Nachricht da ſeyn! —
Der Oberceremonienmeiſter (tritt ein:)
Der Oberdirector des Telegraphen.
Koͤnig Ludwig.
Komme.
(Oberceremonienmeiſter ab. — Der Oberdirector des Tele-
graphen kommt.)
Oberdirector des Telegraphen.
Sire, Bonaparte ſteht ſeit etwa anderthalb
Stunden mit einigen tauſend Mann vor Lyon.
Herzog von Berry.
Je tiefer im Lande er iſt, ſo eher wird er ge-
fangen.
(Oberdirector des Telegraphen auf einen Wink des Koͤnigs ab.)
Herzogin von Angouleme.
Schon vor Lyon! Seit anderthalb Stunden!
— So iſt er jetzt darin — vielleicht ſchon dieſſeits,
uns ganz nahe! — Eure Couriere und telegraphi-
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Zitationshilfe: | Grabbe, Christian Dietrich: Napoleon oder Die hundert Tage. Frankfurt (Main), 1831, S. 103. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grabbe_napoleon_1831/111>, abgerufen am 31.07.2024. |