Grabbe, Christian Dietrich: Napoleon oder Die hundert Tage. Frankfurt (Main), 1831. König Ludwig. Mein Bruder hat heute viel Wildprett geschos- sen. Ich lade dich und die Prinzen zum Mahl. Herzogin von Angouleme. Wo ist Monsieur? König Ludwig. Wohl schon zu Bett. Er war ermüdet. Herzogin von Angouleme. Darf ich mich mit meinem Gemahl über eine Kleinigkeit -- Herzog von Angouleme. Den Tauberich, Gemahlin, hat Houdet erwischt! Herzogin von Angouleme. -- unterhalten? König Ludwig. Weshalb nicht? -- Doch erst noch Eins: Bo- naparte ist bei Toulon gelandet. Herzogin von Angouleme. Schütze mich der Heiland! Die Ahnung der Choisy! Gelandet! -- Großer Gott, wer litt das? -- Und ihr steht hier ruhig, König, Angou- leme, Berry, Blacas, d'Ambray? Seyd ihr Bild- säulen? König Ludwig. Nun, nun! Koͤnig Ludwig. Mein Bruder hat heute viel Wildprett geſchoſ- ſen. Ich lade dich und die Prinzen zum Mahl. Herzogin von Angouleme. Wo iſt Monſieur? Koͤnig Ludwig. Wohl ſchon zu Bett. Er war ermüdet. Herzogin von Angouleme. Darf ich mich mit meinem Gemahl über eine Kleinigkeit — Herzog von Angouleme. Den Tauberich, Gemahlin, hat Houdet erwiſcht! Herzogin von Angouleme. — unterhalten? Koͤnig Ludwig. Weshalb nicht? — Doch erſt noch Eins: Bo- naparte iſt bei Toulon gelandet. Herzogin von Angouleme. Schütze mich der Heiland! Die Ahnung der Choiſy! Gelandet! — Großer Gott, wer litt das? — Und ihr ſteht hier ruhig, König, Angou- leme, Berry, Blacas, d’Ambray? Seyd ihr Bild- ſäulen? Koͤnig Ludwig. Nun, nun! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0109" n="101"/> <sp who="#KOENIG"> <speaker><hi rendition="#g">Koͤnig Ludwig</hi>.</speaker><lb/> <p>Mein Bruder hat heute viel Wildprett geſchoſ-<lb/> ſen. Ich lade dich und die Prinzen zum Mahl.</p> </sp><lb/> <sp who="#ANGOI"> <speaker><hi rendition="#g">Herzogin von Angouleme</hi>.</speaker><lb/> <p>Wo iſt Monſieur?</p> </sp><lb/> <sp who="#KOENIG"> <speaker><hi rendition="#g">Koͤnig Ludwig</hi>.</speaker><lb/> <p>Wohl ſchon zu Bett. Er war ermüdet.</p> </sp><lb/> <sp who="#ANGOI"> <speaker><hi rendition="#g">Herzogin von Angouleme</hi>.</speaker><lb/> <p>Darf ich mich mit meinem Gemahl über eine<lb/> Kleinigkeit —</p> </sp><lb/> <sp who="#ANGO"> <speaker><hi rendition="#g">Herzog von Angouleme</hi>.</speaker><lb/> <p>Den Tauberich, Gemahlin, hat Houdet erwiſcht!</p> </sp><lb/> <sp who="#ANGOI"> <speaker><hi rendition="#g">Herzogin von Angouleme</hi>.</speaker><lb/> <p>— unterhalten?</p> </sp><lb/> <sp who="#KOENIG"> <speaker><hi rendition="#g">Koͤnig Ludwig</hi>.</speaker><lb/> <p>Weshalb nicht? — Doch erſt noch Eins: Bo-<lb/> naparte iſt bei Toulon gelandet.</p> </sp><lb/> <sp who="#ANGOI"> <speaker><hi rendition="#g">Herzogin von Angouleme</hi>.</speaker><lb/> <p>Schütze mich der Heiland! Die Ahnung der<lb/> Choiſy! Gelandet! — Großer Gott, wer litt<lb/> das? — Und ihr ſteht hier ruhig, König, Angou-<lb/> leme, Berry, Blacas, d’Ambray? Seyd ihr Bild-<lb/> ſäulen?</p> </sp><lb/> <sp who="#KOENIG"> <speaker><hi rendition="#g">Koͤnig Ludwig</hi>.</speaker><lb/> <p>Nun, nun!</p> </sp><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [101/0109]
Koͤnig Ludwig.
Mein Bruder hat heute viel Wildprett geſchoſ-
ſen. Ich lade dich und die Prinzen zum Mahl.
Herzogin von Angouleme.
Wo iſt Monſieur?
Koͤnig Ludwig.
Wohl ſchon zu Bett. Er war ermüdet.
Herzogin von Angouleme.
Darf ich mich mit meinem Gemahl über eine
Kleinigkeit —
Herzog von Angouleme.
Den Tauberich, Gemahlin, hat Houdet erwiſcht!
Herzogin von Angouleme.
— unterhalten?
Koͤnig Ludwig.
Weshalb nicht? — Doch erſt noch Eins: Bo-
naparte iſt bei Toulon gelandet.
Herzogin von Angouleme.
Schütze mich der Heiland! Die Ahnung der
Choiſy! Gelandet! — Großer Gott, wer litt
das? — Und ihr ſteht hier ruhig, König, Angou-
leme, Berry, Blacas, d’Ambray? Seyd ihr Bild-
ſäulen?
Koͤnig Ludwig.
Nun, nun!
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/grabbe_napoleon_1831 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/grabbe_napoleon_1831/109 |
Zitationshilfe: | Grabbe, Christian Dietrich: Napoleon oder Die hundert Tage. Frankfurt (Main), 1831, S. 101. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grabbe_napoleon_1831/109>, abgerufen am 08.07.2024. |