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Gottschall, Rudolph: Poetik. Die Dichtkunst und ihre Technik [v]om Standpunkte der Neuzeit. Breslau, 1858.

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gung der Leidenschaften durch die Tragödie,
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Daß seine Lehre zahlreichen Mißverständnissen ausgesetzt war, ist bekannt; pgo_003.004
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nur die ästhetischen Verirrungen eines Batteux hervorgerufen, sondern pgo_003.010
könnte auch dem modernen Realismus eine scheinbare Begründung geben. pgo_003.011
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bloßes Abschreiben der Wirklichkeit zu verstehn. Sonst würde er weder pgo_003.013
vom Dichter verlangen können, daß er im Trauerspiel bessere Menschen, pgo_003.014
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schildern, allen dichterischen Werth absprechen.

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seiner "ars poetica," in welcher er mit jenem liebenswürdigen dichterischen pgo_003.030
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Dichtkunst unterrichtet. Ein Weltmann ist in der Regel ein schlechter pgo_003.032
Systematiker -- und so darf man bei Horaz keinen wissenschaftlichen

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Arist. Poet. keph. 2: etoi beltionas \e kad'emas, \e kheironas, \e pgo_003.034
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bouletai tonnun.

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gung der Leidenschaften durch die Tragödie,
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Daß seine Lehre zahlreichen Mißverständnissen ausgesetzt war, ist bekannt; pgo_003.004
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Auge dar. Daß Aristoteles die Kunst aus dem Triebe der Nachahmung pgo_003.008
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Die Bedeutung dieser philosophischen Dioskuren Griechenlands ist pgo_003.019
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nur rhetorische Zwecke, nur die Bildung des Redners vor Augen. Die pgo_003.025
Poetik selbst verwandelte sich in eine Receptirkunst und behielt diese Gestalt pgo_003.026
lange Jahrhunderte hindurch, indem sie bald in genialen Aperçu's, bald pgo_003.027
in dürrem Formalismus aufging. Der geistvollste dieser Receptenschreiber pgo_003.028
bleibt immer der weltmännische Quintus Flaccus Horatius in pgo_003.029
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Conversationstone, der ihn auszeichnet, die Pisonen über die pgo_003.031
Dichtkunst unterrichtet. Ein Weltmann ist in der Regel ein schlechter pgo_003.032
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*) pgo_003.033
Arist. Poet. κεφ. 2: ἤτοι βελτίονας \̓η καδ'ἡμᾶς, \̓η χείρονας, \̓η pgo_003.034
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Zitationshilfe: Gottschall, Rudolph: Poetik. Die Dichtkunst und ihre Technik [v]om Standpunkte der Neuzeit. Breslau, 1858, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gottschall_poetik_1858/25>, abgerufen am 24.11.2024.