Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gottschalck, Friedrich: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Halle, 1814.

Bild:
<< vorherige Seite
Die kluge Prinzessin.

Bei Marburg liegt am Rande des Burgwaldes ein Berg, der heißt: Christenberg.

Auf diesem Berge hatte einmal vor Alters ein König sein Schloß. Die Königin, seine Gemahlin, war todt, und keines Erben seines Stammes hatte er sich zu erfreuen. Nur eine Tochter war die Frucht der vieljährigen Ehe, welche viele wunderbare Gaben besaß, daher der König auch große Stücke auf sie hielt.

Nun kam einmal sein Feind und Nachbar, der König Grünewald, der das Land gern haben wollte, und belagerte ihn in seinem Schlosse. Die Belagerung dauerte lange, aber die Tochter verlor den Muth nicht, und sprach ihrem Vater, der sich schon

Die kluge Prinzessin.

Bei Marburg liegt am Rande des Burgwaldes ein Berg, der heißt: Christenberg.

Auf diesem Berge hatte einmal vor Alters ein König sein Schloß. Die Königin, seine Gemahlin, war todt, und keines Erben seines Stammes hatte er sich zu erfreuen. Nur eine Tochter war die Frucht der vieljährigen Ehe, welche viele wunderbare Gaben besaß, daher der König auch große Stücke auf sie hielt.

Nun kam einmal sein Feind und Nachbar, der König Grünewald, der das Land gern haben wollte, und belagerte ihn in seinem Schlosse. Die Belagerung dauerte lange, aber die Tochter verlor den Muth nicht, und sprach ihrem Vater, der sich schon

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0335" n="296"/>
        <head>Die kluge Prinzessin.</head>
        <p>Bei Marburg liegt am Rande des Burgwaldes ein Berg, der heißt: Christenberg.</p>
        <p>Auf diesem Berge hatte einmal vor Alters ein König sein Schloß. Die Königin, seine Gemahlin, war todt, und keines Erben seines Stammes hatte er sich zu erfreuen. Nur eine Tochter war die Frucht der vieljährigen Ehe, welche viele wunderbare Gaben besaß, daher der König auch große Stücke auf sie hielt.</p>
        <p>Nun kam einmal sein Feind und Nachbar, der König Grünewald, der das Land gern haben wollte, und belagerte ihn in seinem Schlosse. Die Belagerung dauerte lange, aber die Tochter verlor den Muth nicht, und sprach ihrem Vater, der sich schon
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[296/0335] Die kluge Prinzessin. Bei Marburg liegt am Rande des Burgwaldes ein Berg, der heißt: Christenberg. Auf diesem Berge hatte einmal vor Alters ein König sein Schloß. Die Königin, seine Gemahlin, war todt, und keines Erben seines Stammes hatte er sich zu erfreuen. Nur eine Tochter war die Frucht der vieljährigen Ehe, welche viele wunderbare Gaben besaß, daher der König auch große Stücke auf sie hielt. Nun kam einmal sein Feind und Nachbar, der König Grünewald, der das Land gern haben wollte, und belagerte ihn in seinem Schlosse. Die Belagerung dauerte lange, aber die Tochter verlor den Muth nicht, und sprach ihrem Vater, der sich schon

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2012-10-26T10:30:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2012-10-26T10:30:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2012-10-26T10:30:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Als Grundlage dienen die Wikisource:Editionsrichtlinien.
  • Überschriebene „e“ über den Vokalen „a“, „o“ und „u“ werden als moderne Umlaute transkribiert.
  • Der Seitenwechsel erfolgt bei Worttrennung nach dem gesamten Wort.
  • Geviertstriche (—) wurden durch Halbgeviertstriche ersetzt (–).



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gottschalck_sagen_1814
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gottschalck_sagen_1814/335
Zitationshilfe: Gottschalck, Friedrich: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Halle, 1814, S. 296. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gottschalck_sagen_1814/335>, abgerufen am 22.11.2024.