Nun beschenkte er ihn noch mit einem Ringe und mit verschiedenen bei der Stadt Soest gelegenen Reichsgütern. Auch befreite er seine Grafschaft, welche bisher vom Reiche zu Lehn gegangen war, auf ewig von aller Lehnspflicht.
Der alte Huno, seines Gelübdes eingedenk, stiftete das Kloster Rastedt. Den Degen, womit Friedrich den Löwen erlegte, hat man noch viele Jahrhunderte nachher in der Rüstkammer zu Oldenburg sehen können.
Sicher haben die Rastedter Mönche dieß Mährchen erfunden, um, nach der Gewohnheit jener Zeit, ihrem Kloster einen wunderbaren Ursprung zu geben, und sich dadurch zugleich ihrem Schutzvoigt, dem Grafen von Oldenburg, zu empfehlen. Entscheidungen durch Zweikämpfe waren freilich zu der Zeit nicht
Nun beschenkte er ihn noch mit einem Ringe und mit verschiedenen bei der Stadt Soest gelegenen Reichsgütern. Auch befreite er seine Grafschaft, welche bisher vom Reiche zu Lehn gegangen war, auf ewig von aller Lehnspflicht.
Der alte Huno, seines Gelübdes eingedenk, stiftete das Kloster Rastedt. Den Degen, womit Friedrich den Löwen erlegte, hat man noch viele Jahrhunderte nachher in der Rüstkammer zu Oldenburg sehen können.
Sicher haben die Rastedter Mönche dieß Mährchen erfunden, um, nach der Gewohnheit jener Zeit, ihrem Kloster einen wunderbaren Ursprung zu geben, und sich dadurch zugleich ihrem Schutzvoigt, dem Grafen von Oldenburg, zu empfehlen. Entscheidungen durch Zweikämpfe waren freilich zu der Zeit nicht
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f0236"n="197"/><p>Nun beschenkte er ihn noch mit einem Ringe und mit verschiedenen bei der Stadt Soest gelegenen Reichsgütern. Auch befreite er seine Grafschaft, welche bisher vom Reiche zu Lehn gegangen war, auf ewig von aller Lehnspflicht.</p><p>Der alte Huno, seines Gelübdes eingedenk, stiftete das Kloster Rastedt. Den Degen, womit Friedrich den Löwen erlegte, hat man noch viele Jahrhunderte nachher in der Rüstkammer zu Oldenburg sehen können.</p><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><p>Sicher haben die Rastedter Mönche dieß Mährchen erfunden, um, nach der Gewohnheit jener Zeit, ihrem Kloster einen wunderbaren Ursprung zu geben, und sich dadurch zugleich ihrem Schutzvoigt, dem Grafen von Oldenburg, zu empfehlen. Entscheidungen durch Zweikämpfe waren freilich zu der Zeit nicht
</p></div></body></text></TEI>
[197/0236]
Nun beschenkte er ihn noch mit einem Ringe und mit verschiedenen bei der Stadt Soest gelegenen Reichsgütern. Auch befreite er seine Grafschaft, welche bisher vom Reiche zu Lehn gegangen war, auf ewig von aller Lehnspflicht.
Der alte Huno, seines Gelübdes eingedenk, stiftete das Kloster Rastedt. Den Degen, womit Friedrich den Löwen erlegte, hat man noch viele Jahrhunderte nachher in der Rüstkammer zu Oldenburg sehen können.
Sicher haben die Rastedter Mönche dieß Mährchen erfunden, um, nach der Gewohnheit jener Zeit, ihrem Kloster einen wunderbaren Ursprung zu geben, und sich dadurch zugleich ihrem Schutzvoigt, dem Grafen von Oldenburg, zu empfehlen. Entscheidungen durch Zweikämpfe waren freilich zu der Zeit nicht
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2012-10-26T10:30:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2012-10-26T10:30:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2012-10-26T10:30:31Z)
Gottschalck, Friedrich: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Halle, 1814, S. 197. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gottschalck_sagen_1814/236>, abgerufen am 16.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.