Gottschalck, Friedrich: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Halle, 1814.Hans sprang auf, schaute umher, sah aber keinen, der ihn gerufen hätte. Unwillkürlich ging er einige Schritte vorwärts, wußte nicht, wohin er sich wenden sollte, da rief die Stimme nochmals: "Hans von Wülfersreuth, suchst du deinen Freund Gabriel? Hier, hier oben bin ich ja!" Hans schaute in die Höhe, und siehe, da winkte ihm Gabriel aus dem Fenster eines schönen großen Pallastes. Er traute seinen Augen nicht. Es war zwar Gabriels Stimme, Gabriels Gesicht, aber wie geputzt, wie stattlich gekleidet, und welcher prächtige Pallast war das! Unentschlossen, was er thun sollte, blieb er betroffen und verwirrt stehen. Da that sich die Thür des Pallastes auf, und Gabriel, der Herr davon, trat, köstlich angethan, heraus. Hans sprang auf, schaute umher, sah aber keinen, der ihn gerufen hätte. Unwillkürlich ging er einige Schritte vorwärts, wußte nicht, wohin er sich wenden sollte, da rief die Stimme nochmals: „Hans von Wülfersreuth, suchst du deinen Freund Gabriel? Hier, hier oben bin ich ja!“ Hans schaute in die Höhe, und siehe, da winkte ihm Gabriel aus dem Fenster eines schönen großen Pallastes. Er traute seinen Augen nicht. Es war zwar Gabriels Stimme, Gabriels Gesicht, aber wie geputzt, wie stattlich gekleidet, und welcher prächtige Pallast war das! Unentschlossen, was er thun sollte, blieb er betroffen und verwirrt stehen. Da that sich die Thür des Pallastes auf, und Gabriel, der Herr davon, trat, köstlich angethan, heraus. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0189" n="150"/> <p>Hans sprang auf, schaute umher, sah aber keinen, der ihn gerufen hätte. Unwillkürlich ging er einige Schritte vorwärts, wußte nicht, wohin er sich wenden sollte, da rief die Stimme nochmals:</p> <p>„Hans von Wülfersreuth, suchst du deinen Freund Gabriel? Hier, hier oben bin ich ja!“</p> <p>Hans schaute in die Höhe, und siehe, da winkte ihm Gabriel aus dem Fenster eines schönen großen Pallastes. Er traute seinen Augen nicht. Es war zwar Gabriels Stimme, Gabriels Gesicht, aber wie geputzt, wie stattlich gekleidet, und welcher prächtige Pallast war das! Unentschlossen, was er thun sollte, blieb er betroffen und verwirrt stehen.</p> <p>Da that sich die Thür des Pallastes auf, und Gabriel, der Herr davon, trat, köstlich angethan, heraus.</p> </div> </body> </text> </TEI> [150/0189]
Hans sprang auf, schaute umher, sah aber keinen, der ihn gerufen hätte. Unwillkürlich ging er einige Schritte vorwärts, wußte nicht, wohin er sich wenden sollte, da rief die Stimme nochmals:
„Hans von Wülfersreuth, suchst du deinen Freund Gabriel? Hier, hier oben bin ich ja!“
Hans schaute in die Höhe, und siehe, da winkte ihm Gabriel aus dem Fenster eines schönen großen Pallastes. Er traute seinen Augen nicht. Es war zwar Gabriels Stimme, Gabriels Gesicht, aber wie geputzt, wie stattlich gekleidet, und welcher prächtige Pallast war das! Unentschlossen, was er thun sollte, blieb er betroffen und verwirrt stehen.
Da that sich die Thür des Pallastes auf, und Gabriel, der Herr davon, trat, köstlich angethan, heraus.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2012-10-26T10:30:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2012-10-26T10:30:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2012-10-26T10:30:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |