Gottschalck, Friedrich: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Halle, 1814.Heinrich II. (aus der Schulenburgischen Familie) trat im Jahre 1270 seine Regierung als Bischof an. Da seine Stiftskirche in Havelberg 1279 von den Magdeburgern in Brand gesteckt worden war, so verlegte er seinen Sitz nach Wittstock. Als er nun einmal nach Pritzwalk ritt, überfiel ihn in der Gegend, wo sich die Geschichte mit dem Juden zugetragen hatte, eine heftige Krankheit. Man mußte ihn vom Pferde heben und auf die Erde legen. Er rief das heilige Sacrament an, that ein Gelübde, es fleißig zu besuchen, und - ward gesund. Ein anderes Mal, als er dieß Mirakel von der Kanzel verkündigen wollte, sah er über der Grube, wo die Hostie gelegen hatte, den Himmel offen. Er weinte, und ließ durch seinen Kapellan diese Begebenheit dem Volke bekannt machen. Darauf baute er an dem Orte eine Kapelle, die noch steht. Auch zwang er den Pfarrer in Pritzwalk, die berühmte Heinrich II. (aus der Schulenburgischen Familie) trat im Jahre 1270 seine Regierung als Bischof an. Da seine Stiftskirche in Havelberg 1279 von den Magdeburgern in Brand gesteckt worden war, so verlegte er seinen Sitz nach Wittstock. Als er nun einmal nach Pritzwalk ritt, überfiel ihn in der Gegend, wo sich die Geschichte mit dem Juden zugetragen hatte, eine heftige Krankheit. Man mußte ihn vom Pferde heben und auf die Erde legen. Er rief das heilige Sacrament an, that ein Gelübde, es fleißig zu besuchen, und – ward gesund. Ein anderes Mal, als er dieß Mirakel von der Kanzel verkündigen wollte, sah er über der Grube, wo die Hostie gelegen hatte, den Himmel offen. Er weinte, und ließ durch seinen Kapellan diese Begebenheit dem Volke bekannt machen. Darauf baute er an dem Orte eine Kapelle, die noch steht. Auch zwang er den Pfarrer in Pritzwalk, die berühmte <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0170" n="131"/> <p>Heinrich II. (aus der Schulenburgischen Familie) trat im Jahre 1270 seine Regierung als Bischof an. Da seine Stiftskirche in Havelberg 1279 von den Magdeburgern in Brand gesteckt worden war, so verlegte er seinen Sitz nach Wittstock. Als er nun einmal nach Pritzwalk ritt, überfiel ihn in der Gegend, wo sich die Geschichte mit dem Juden zugetragen hatte, eine heftige Krankheit. Man mußte ihn vom Pferde heben und auf die Erde legen. Er rief das heilige Sacrament an, that ein Gelübde, es fleißig zu besuchen, und – ward gesund.</p> <p>Ein anderes Mal, als er dieß Mirakel von der Kanzel verkündigen wollte, sah er über der Grube, wo die Hostie gelegen hatte, den Himmel offen. Er weinte, und ließ durch seinen Kapellan diese Begebenheit dem Volke bekannt machen. Darauf baute er an dem Orte eine Kapelle, die noch steht. Auch zwang er den Pfarrer in Pritzwalk, die berühmte </p> </div> </body> </text> </TEI> [131/0170]
Heinrich II. (aus der Schulenburgischen Familie) trat im Jahre 1270 seine Regierung als Bischof an. Da seine Stiftskirche in Havelberg 1279 von den Magdeburgern in Brand gesteckt worden war, so verlegte er seinen Sitz nach Wittstock. Als er nun einmal nach Pritzwalk ritt, überfiel ihn in der Gegend, wo sich die Geschichte mit dem Juden zugetragen hatte, eine heftige Krankheit. Man mußte ihn vom Pferde heben und auf die Erde legen. Er rief das heilige Sacrament an, that ein Gelübde, es fleißig zu besuchen, und – ward gesund.
Ein anderes Mal, als er dieß Mirakel von der Kanzel verkündigen wollte, sah er über der Grube, wo die Hostie gelegen hatte, den Himmel offen. Er weinte, und ließ durch seinen Kapellan diese Begebenheit dem Volke bekannt machen. Darauf baute er an dem Orte eine Kapelle, die noch steht. Auch zwang er den Pfarrer in Pritzwalk, die berühmte
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2012-10-26T10:30:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2012-10-26T10:30:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2012-10-26T10:30:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |