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Gotthelf, Jeremias [d. i. Albert Bitzius]: Kurt von Koppigen. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 12. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–194. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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jetzt, wenn der Mond schien, und noch besser, wenn die Sonne schien; aber wenn der Nebel ist wie ein Wollhut und Nacht dazu, was helfen da Laternen, und wären es Pariser. Mit Noth fand man die Brücke über die Aar, die Aar selbst sah man nicht, hörte sie bloß rauschen. Da hielt man jenseits, die Knechte mußten die Fackeln anbrennen, die Herren stärkten sich durch einen tüchtigen Schluck bei der Herberge innerhalb dem Thore; die Damen nahmen zwei Schlücke, freilich etwas kleinere, sie vertrugen die Schlücke schon damals recht gut; begreiflich: es ist kein Boden, welcher so viel Nasses schluckt und so leicht verbrennt, wenn das Nasse fehlt, als der Kalkboden, aus welchem bekanntlich die Solothurner gewachsen sind. Es war eine merkwürdige (romantische, würde man heutzutage sagen) Fahrt: ungefähr drei Dutzend Reiter von allen Arten, mehr als ein halbes Dutzend Fackeln, rabenschwarz die Nacht, so weit die Fackeln den Nebel nicht blutroth färbten, voll weißen Reifes die sonst schwarzen Tannen, hie und da rosenroth angehaucht von blutroth gefärbtem Nebel, dazu viel Lachens und Schwatzens, hie und da ein lauter Aufschrei, wenn ein Pferd einen Satz that, ohne daß ein Mensch wußte, warum, und dann Allen einfiel, wie die Pferde gewahrten, was den Menschen verborgen bleibe. So zogen sie durch den langen wüsten Wald Hügel ab Hügel auf, waren in Lohn, ehe sie daran dachten, und ließen sich von den gastfreien Pfarrherrn, der sie erwartete und über

jetzt, wenn der Mond schien, und noch besser, wenn die Sonne schien; aber wenn der Nebel ist wie ein Wollhut und Nacht dazu, was helfen da Laternen, und wären es Pariser. Mit Noth fand man die Brücke über die Aar, die Aar selbst sah man nicht, hörte sie bloß rauschen. Da hielt man jenseits, die Knechte mußten die Fackeln anbrennen, die Herren stärkten sich durch einen tüchtigen Schluck bei der Herberge innerhalb dem Thore; die Damen nahmen zwei Schlücke, freilich etwas kleinere, sie vertrugen die Schlücke schon damals recht gut; begreiflich: es ist kein Boden, welcher so viel Nasses schluckt und so leicht verbrennt, wenn das Nasse fehlt, als der Kalkboden, aus welchem bekanntlich die Solothurner gewachsen sind. Es war eine merkwürdige (romantische, würde man heutzutage sagen) Fahrt: ungefähr drei Dutzend Reiter von allen Arten, mehr als ein halbes Dutzend Fackeln, rabenschwarz die Nacht, so weit die Fackeln den Nebel nicht blutroth färbten, voll weißen Reifes die sonst schwarzen Tannen, hie und da rosenroth angehaucht von blutroth gefärbtem Nebel, dazu viel Lachens und Schwatzens, hie und da ein lauter Aufschrei, wenn ein Pferd einen Satz that, ohne daß ein Mensch wußte, warum, und dann Allen einfiel, wie die Pferde gewahrten, was den Menschen verborgen bleibe. So zogen sie durch den langen wüsten Wald Hügel ab Hügel auf, waren in Lohn, ehe sie daran dachten, und ließen sich von den gastfreien Pfarrherrn, der sie erwartete und über

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Zitationshilfe: Gotthelf, Jeremias [d. i. Albert Bitzius]: Kurt von Koppigen. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 12. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–194. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gotthelf_koppingen_1910/162>, abgerufen am 22.11.2024.