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Gotter, Friedrich Wilhelm: Die Erbschleicher. Leipzig, 1789.

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Die Erbschleicher.
meine Schulden bezahlen. Jetzt will ich auch ge-
wiß ein braver Kerl werden. Sie sollen von mir
hören.
(Umarmt Gerharden und die Uebrigen.) Dank
Ihnen, großmüthiger Vetter! und Ihnen! und
Ihnen! und Ihnen! und Ihnen!
(Zu Madam
Anker.)
Ey, Mama, Sie müssen mich auch küs-
sen. -- Muhme Ungewitter ärgert sich zu Tode.
Pardon erhalten! und hundert Louisd'ors! und
Alle geküßt!
Justine. Nein, Muhme Ungewitter soll sich
nicht ärgern. Sie soll einschen, daß sie uns ver-
kannt hat. Sie soll ihre Verwünschung zurück
nehmen. Kündigen Sie ihr in meinem Namen
ein Jahrgeld von hundert Thalern an!
Sternberg. Und von mir eben so viel, wenn
sie sich bessert.
Weinhold. Das ist brav. Da verdienen
Sie Gottes Lohn; wo nicht an ihr, doch an ih-
ren armen Jungen. Ich wills ausrichten --
wills ihr lieber gleich auf ein Jahr vorschießen.
--
(An seine Tasche schlagend.) Hundert Louis-
d'ors! Ach! wie glücklich macht eine Hand voll
Geld!

(Eilig ab.)
Die Erbſchleicher.
meine Schulden bezahlen. Jetzt will ich auch ge-
wiß ein braver Kerl werden. Sie ſollen von mir
hoͤren.
(Umarmt Gerharden und die Uebrigen.) Dank
Ihnen, großmuͤthiger Vetter! und Ihnen! und
Ihnen! und Ihnen! und Ihnen!
(Zu Madam
Anker.)
Ey, Mama, Sie muͤſſen mich auch kuͤſ-
ſen. — Muhme Ungewitter aͤrgert ſich zu Tode.
Pardon erhalten! und hundert Louisd’ors! und
Alle gekuͤßt!
Juſtine. Nein, Muhme Ungewitter ſoll ſich
nicht aͤrgern. Sie ſoll einſchen, daß ſie uns ver-
kannt hat. Sie ſoll ihre Verwuͤnſchung zuruͤck
nehmen. Kuͤndigen Sie ihr in meinem Namen
ein Jahrgeld von hundert Thalern an!
Sternberg. Und von mir eben ſo viel, wenn
ſie ſich beſſert.
Weinhold. Das iſt brav. Da verdienen
Sie Gottes Lohn; wo nicht an ihr, doch an ih-
ren armen Jungen. Ich wills ausrichten —
wills ihr lieber gleich auf ein Jahr vorſchießen.
(An ſeine Taſche ſchlagend.) Hundert Louis-
d’ors! Ach! wie gluͤcklich macht eine Hand voll
Geld!

(Eilig ab.)
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[223/0229] Die Erbſchleicher. meine Schulden bezahlen. Jetzt will ich auch ge- wiß ein braver Kerl werden. Sie ſollen von mir hoͤren. (Umarmt Gerharden und die Uebrigen.) Dank Ihnen, großmuͤthiger Vetter! und Ihnen! und Ihnen! und Ihnen! und Ihnen! (Zu Madam Anker.) Ey, Mama, Sie muͤſſen mich auch kuͤſ- ſen. — Muhme Ungewitter aͤrgert ſich zu Tode. Pardon erhalten! und hundert Louisd’ors! und Alle gekuͤßt! Juſtine. Nein, Muhme Ungewitter ſoll ſich nicht aͤrgern. Sie ſoll einſchen, daß ſie uns ver- kannt hat. Sie ſoll ihre Verwuͤnſchung zuruͤck nehmen. Kuͤndigen Sie ihr in meinem Namen ein Jahrgeld von hundert Thalern an! Sternberg. Und von mir eben ſo viel, wenn ſie ſich beſſert. Weinhold. Das iſt brav. Da verdienen Sie Gottes Lohn; wo nicht an ihr, doch an ih- ren armen Jungen. Ich wills ausrichten — wills ihr lieber gleich auf ein Jahr vorſchießen. — (An ſeine Taſche ſchlagend.) Hundert Louis- d’ors! Ach! wie gluͤcklich macht eine Hand voll Geld! (Eilig ab.)

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Zitationshilfe: Gotter, Friedrich Wilhelm: Die Erbschleicher. Leipzig, 1789, S. 223. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gotter_erbschleicher_1789/229>, abgerufen am 25.11.2024.