Gotter, Friedrich Wilhelm: Die Erbschleicher. Leipzig, 1789.Die Erbschleicher. Bieder (nimmt Justinen den Stuhl ab, setzt sich an den Tisch und zählt Geld auf.) Ihr Geld gedeiht. Ich werde mehr anklopfen. Die arm[ - 2 Zeichen fehlen] Land- wirthe, denen ich damit unter die Arme gegriffen habe, sind nicht weniger glücklich gewesen, als ich. Das unsichtbare Gute, das unser Einer stiften kann, ist so mißlich, daß ich mich gern an das Sichtbare halte. Ich führe meine Bauern vor allen Dingen zur Arbeit an. Dem nützli- chen Weltbürger, denk' ich, wird der Himmel das Bürgerrecht auch nicht versagen. -- Belie- ben Sie nachzuzählen! Gerhard. Ich will Ihre Verschreibung su- chen. Achtzehnter Auftritt. Bieder. Justine. Bieder (aufstehend.) Herr Gerhard kömmt mir ganz verstört vor -- Und Sie, Justinchen, ha- ben rothe Augen! Justine Es ist nichts -- ein häuslicher Verdruß. O
Die Erbſchleicher. Bieder (nimmt Juſtinen den Stuhl ab, ſetzt ſich an den Tiſch und zählt Geld auf.) Ihr Geld gedeiht. Ich werde mehr anklopfen. Die arm[ – 2 Zeichen fehlen] Land- wirthe, denen ich damit unter die Arme gegriffen habe, ſind nicht weniger gluͤcklich geweſen, als ich. Das unſichtbare Gute, das unſer Einer ſtiften kann, iſt ſo mißlich, daß ich mich gern an das Sichtbare halte. Ich fuͤhre meine Bauern vor allen Dingen zur Arbeit an. Dem nuͤtzli- chen Weltbuͤrger, denk’ ich, wird der Himmel das Buͤrgerrecht auch nicht verſagen. — Belie- ben Sie nachzuzaͤhlen! Gerhard. Ich will Ihre Verſchreibung ſu- chen. Achtzehnter Auftritt. Bieder. Juſtine. Bieder (aufſtehend.) Herr Gerhard koͤmmt mir ganz verſtoͤrt vor — Und Sie, Juſtinchen, ha- ben rothe Augen! Juſtine Es iſt nichts — ein haͤuslicher Verdruß. O
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wirthe, denen ich damit unter die Arme gegriffen
habe, ſind nicht weniger gluͤcklich geweſen, als
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ſtiften kann, iſt ſo mißlich, daß ich mich gern an
das Sichtbare halte. Ich fuͤhre meine Bauern
vor allen Dingen zur Arbeit an. Dem nuͤtzli-
chen Weltbuͤrger, denk’ ich, wird der Himmel
das Buͤrgerrecht auch nicht verſagen. — Belie-
ben Sie nachzuzaͤhlen!
Gerhard. Ich will Ihre Verſchreibung ſu-
chen.
Achtzehnter Auftritt.
Bieder. Juſtine.
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ben rothe Augen!
Juſtine Es iſt nichts — ein haͤuslicher
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Zitationshilfe: | Gotter, Friedrich Wilhelm: Die Erbschleicher. Leipzig, 1789, S. 209. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gotter_erbschleicher_1789/215>, abgerufen am 04.03.2025. |