Gotter, Friedrich Wilhelm: Die Erbschleicher. Leipzig, 1789.Die Erbschleicher. W. Ungew. Nein, nein! Ich unterwerfe mich ganz Ihrem - - - Benedikt. "Vorausvermache. Weinhold. "Ferner vermach' und legir' ich meiner Haushälterinn und Wärterinn - - - Justine (einfallend.) Justine Klarbach küßt Ih- nen die Hände - - - Weinhold. "Justinen Klarbach. Einhun- dert Stück vollwichtige Louisd'ors -- Benedikt. "Louisd'ors." Ferner? W. Ungew. (ungeduldig, ausstehend.) Soll er sich die Seele aus dem Leibe legiren? Benedikt. Nichts ad pios usos? W. Ungew. Er ist kein Pietist. Quälen Sie ihn nicht! (Schlingt ihren Arm um Weinhold und lehnt ihr Gesicht an sein Kopfkissen.) Benedikt. Belieben Sie demnach zu vollzie- hen! (Steht auf und überreicht ihm Papier und Feder.) Dreyzehnter Auftritt. Gerhard. Vorige. Gerhard (erscheint an der offnen Kabinetsthür.) Justine (wird ihn gewahr und schreyt.) Ein Ge- Die Erbſchleicher. W. Ungew. Nein, nein! Ich unterwerfe mich ganz Ihrem - - - Benedikt. „Vorausvermache. Weinhold. „Ferner vermach’ und legir’ ich meiner Haushaͤlterinn und Waͤrterinn - - - Juſtine (einfallend.) Juſtine Klarbach kuͤßt Ih- nen die Haͤnde - - - Weinhold. „Juſtinen Klarbach. Einhun- dert Stuͤck vollwichtige Louisd’ors — Benedikt. „Louisd’ors.“ Ferner? W. Ungew. (ungeduldig, auſſtehend.) Soll er ſich die Seele aus dem Leibe legiren? Benedikt. Nichts ad pios uſos? W. Ungew. Er iſt kein Pietiſt. Quaͤlen Sie ihn nicht! (Schlingt ihren Arm um Weinhold und lehnt ihr Geſicht an ſein Kopfkiſſen.) Benedikt. Belieben Sie demnach zu vollzie- hen! (Steht auf und überreicht ihm Papier und Feder.) Dreyzehnter Auftritt. Gerhard. Vorige. Gerhard (erſcheint an der offnen Kabinetsthür.) Juſtine (wird ihn gewahr und ſchreyt.) Ein Ge- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb n="200" facs="#f0206"/> <fw type="header" place="top">Die Erbſchleicher.</fw><lb/> <sp who="#WUNGE"> <speaker> <hi rendition="#fr">W. Ungew.</hi> </speaker> <p>Nein, nein! Ich unterwerfe<lb/> mich ganz Ihrem - - -</p> </sp><lb/> <sp who="#BEN"> <speaker> <hi rendition="#fr">Benedikt.</hi> </speaker> <p>„Vorausvermache.</p> </sp><lb/> <sp who="#WEIN"> <speaker> <hi rendition="#fr">Weinhold.</hi> </speaker> <p>„Ferner vermach’ und legir’ ich<lb/> meiner Haushaͤlterinn und Waͤrterinn - - -</p> </sp><lb/> <sp who="#JUS"> <speaker> <hi rendition="#fr">Juſtine</hi> </speaker> <stage>(einfallend.)</stage> <p>Juſtine Klarbach kuͤßt Ih-<lb/> nen die Haͤnde - - -</p> </sp><lb/> <sp who="#WEIN"> <speaker> <hi rendition="#fr">Weinhold.</hi> </speaker> <p>„Juſtinen Klarbach. Einhun-<lb/> dert Stuͤck vollwichtige Louisd’ors —</p> </sp><lb/> <sp who="#BEN"> <speaker> <hi rendition="#fr">Benedikt.</hi> </speaker> <p>„Louisd’ors.“ Ferner?</p> </sp><lb/> <sp who="#WUNGE"> <speaker> <hi rendition="#fr">W. Ungew.</hi> </speaker> <stage>(ungeduldig, auſſtehend.)</stage> <p>Soll er<lb/> ſich die Seele aus dem Leibe legiren?</p> </sp><lb/> <sp who="#BEN"> <speaker> <hi rendition="#fr">Benedikt.</hi> </speaker> <p>Nichts <hi rendition="#aq">ad pios uſos?</hi></p> </sp><lb/> <sp who="#WUNGE"> <speaker> <hi rendition="#fr">W. Ungew.</hi> </speaker> <p>Er iſt kein Pietiſt. Quaͤlen<lb/> Sie ihn nicht!</p> <stage>(Schlingt ihren Arm um Weinhold<lb/> und lehnt ihr Geſicht an ſein Kopfkiſſen.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#BEN"> <speaker> <hi rendition="#fr">Benedikt.</hi> </speaker> <p>Belieben Sie demnach zu vollzie-<lb/> hen!</p> <stage>(Steht auf und überreicht ihm Papier und Feder.)</stage> </sp> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Dreyzehnter Auftritt.</hi> </head><lb/> <stage> <hi rendition="#g">Gerhard. Vorige.</hi> </stage><lb/> <sp who="#GER"> <speaker> <hi rendition="#fr">Gerhard</hi> </speaker> <stage>(erſcheint an der offnen Kabinetsthür.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#JUS"> <speaker> <hi rendition="#fr">Juſtine</hi> </speaker> <stage>(wird ihn gewahr und ſchreyt.)</stage> <p>Ein Ge-<lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [200/0206]
Die Erbſchleicher.
W. Ungew. Nein, nein! Ich unterwerfe
mich ganz Ihrem - - -
Benedikt. „Vorausvermache.
Weinhold. „Ferner vermach’ und legir’ ich
meiner Haushaͤlterinn und Waͤrterinn - - -
Juſtine (einfallend.) Juſtine Klarbach kuͤßt Ih-
nen die Haͤnde - - -
Weinhold. „Juſtinen Klarbach. Einhun-
dert Stuͤck vollwichtige Louisd’ors —
Benedikt. „Louisd’ors.“ Ferner?
W. Ungew. (ungeduldig, auſſtehend.) Soll er
ſich die Seele aus dem Leibe legiren?
Benedikt. Nichts ad pios uſos?
W. Ungew. Er iſt kein Pietiſt. Quaͤlen
Sie ihn nicht! (Schlingt ihren Arm um Weinhold
und lehnt ihr Geſicht an ſein Kopfkiſſen.)
Benedikt. Belieben Sie demnach zu vollzie-
hen! (Steht auf und überreicht ihm Papier und Feder.)
Dreyzehnter Auftritt.
Gerhard. Vorige.
Gerhard (erſcheint an der offnen Kabinetsthür.)
Juſtine (wird ihn gewahr und ſchreyt.) Ein Ge-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/gotter_erbschleicher_1789 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/gotter_erbschleicher_1789/206 |
Zitationshilfe: | Gotter, Friedrich Wilhelm: Die Erbschleicher. Leipzig, 1789, S. 200. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gotter_erbschleicher_1789/206>, abgerufen am 04.03.2025. |