Gotter, Friedrich Wilhelm: Die Erbschleicher. Leipzig, 1789.Die Erbschleicher. Justine (einfallend.) Genug geneckt! Welcher gute Geist führt Sie her, Therese! Therese. Ein Geist, der gern auf Abwege führt. -- Ich sah ihn herein gehen, ich schloß von meiner Unruhe auf die seinige, und ich kom- me - - - Sternberg (feurig.) Tausend Dank, liebste Therese! (Indem er sie umarmen will, hört er Ger- hards Stimme und fährt zurück.) Gerhard (hinter dem Theater.) Justine! Justine (halblaut.) Geschwinde durch dieses Kabinet. (Sternberg und Therese eilig ins Kabinet.) Fünfter Auftritt. Gerhard. Justine. Gerhard (aus der Mittelthür; munter und geschäf- tig.) Kann Sie nicht antworten, wenn ich rufe? Justine (die Kabinetsthür zumachend.) Ich hielt Sie für Benedikten. Gerhard. Wo hat sie die Ohren? -- Sind die Gastzimmer in Bereitschaft? Justine (kurz.) Ja, Herr Gerhard. Gerhard. Sie hat doch die schönsten Vor- rathsbetten ausgesucht? Die Erbſchleicher. Juſtine (einfallend.) Genug geneckt! Welcher gute Geiſt fuͤhrt Sie her, Thereſe! Thereſe. Ein Geiſt, der gern auf Abwege fuͤhrt. — Ich ſah ihn herein gehen, ich ſchloß von meiner Unruhe auf die ſeinige, und ich kom- me - - - Sternberg (feurig.) Tauſend Dank, liebſte Thereſe! (Indem er ſie umarmen will, hört er Ger- hards Stimme und fährt zurück.) Gerhard (hinter dem Theater.) Juſtine! Juſtine (halblaut.) Geſchwinde durch dieſes Kabinet. (Sternberg und Thereſe eilig ins Kabinet.) Fuͤnfter Auftritt. Gerhard. Juſtine. Gerhard (aus der Mittelthür; munter und geſchäf- tig.) Kann Sie nicht antworten, wenn ich rufe? Juſtine (die Kabinetsthür zumachend.) Ich hielt Sie fuͤr Benedikten. Gerhard. Wo hat ſie die Ohren? — Sind die Gaſtzimmer in Bereitſchaft? Juſtine (kurz.) Ja, Herr Gerhard. Gerhard. Sie hat doch die ſchoͤnſten Vor- rathsbetten ausgeſucht? <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0161" n="155"/> <fw place="top" type="header">Die Erbſchleicher.</fw><lb/> <sp who="#JUS"> <speaker> <hi rendition="#fr">Juſtine</hi> </speaker> <stage>(einfallend.)</stage> <p>Genug geneckt! Welcher<lb/> gute Geiſt fuͤhrt Sie her, Thereſe!</p> </sp><lb/> <sp who="#THE"> <speaker> <hi rendition="#fr">Thereſe.</hi> </speaker> <p>Ein Geiſt, der gern auf Abwege<lb/> fuͤhrt. — Ich ſah <hi rendition="#g">ihn</hi> herein gehen, ich ſchloß<lb/> von meiner Unruhe auf die ſeinige, und ich kom-<lb/> me - - -</p> </sp><lb/> <sp who="#STE"> <speaker> <hi rendition="#fr">Sternberg</hi> </speaker> <stage>(feurig.)</stage> <p>Tauſend Dank, liebſte<lb/> Thereſe!</p> <stage>(Indem er ſie umarmen will, hört er Ger-<lb/> hards Stimme und fährt zurück.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#GER"> <speaker> <hi rendition="#fr">Gerhard</hi> </speaker> <stage>(hinter dem Theater.)</stage> <p>Juſtine!</p> </sp><lb/> <sp who="#JUS"> <speaker> <hi rendition="#fr">Juſtine</hi> </speaker> <stage>(halblaut.)</stage> <p>Geſchwinde durch dieſes<lb/> Kabinet.</p> <stage>(Sternberg und Thereſe eilig ins Kabinet.)</stage> </sp> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Fuͤnfter Auftritt.</hi> </head><lb/> <stage> <hi rendition="#g">Gerhard. Juſtine.</hi> </stage><lb/> <sp who="#GER"> <speaker> <hi rendition="#fr">Gerhard</hi> </speaker> <stage>(aus der Mittelthür; munter und geſchäf-<lb/> tig.)</stage> <p>Kann Sie nicht antworten, wenn ich rufe?</p> </sp><lb/> <sp who="#JUS"> <speaker> <hi rendition="#fr">Juſtine</hi> </speaker> <stage>(die Kabinetsthür zumachend.)</stage> <p>Ich hielt<lb/> Sie fuͤr Benedikten.</p> </sp><lb/> <sp who="#GER"> <speaker> <hi rendition="#fr">Gerhard.</hi> </speaker> <p>Wo hat ſie die Ohren? — Sind<lb/> die Gaſtzimmer in Bereitſchaft?</p> </sp><lb/> <sp who="#JUS"> <speaker> <hi rendition="#fr">Juſtine</hi> </speaker> <stage>(kurz.)</stage> <p>Ja, Herr Gerhard.</p> </sp><lb/> <sp who="#GER"> <speaker> <hi rendition="#fr">Gerhard.</hi> </speaker> <p>Sie hat doch die ſchoͤnſten Vor-<lb/> rathsbetten ausgeſucht?</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [155/0161]
Die Erbſchleicher.
Juſtine (einfallend.) Genug geneckt! Welcher
gute Geiſt fuͤhrt Sie her, Thereſe!
Thereſe. Ein Geiſt, der gern auf Abwege
fuͤhrt. — Ich ſah ihn herein gehen, ich ſchloß
von meiner Unruhe auf die ſeinige, und ich kom-
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Sternberg (feurig.) Tauſend Dank, liebſte
Thereſe! (Indem er ſie umarmen will, hört er Ger-
hards Stimme und fährt zurück.)
Gerhard (hinter dem Theater.) Juſtine!
Juſtine (halblaut.) Geſchwinde durch dieſes
Kabinet. (Sternberg und Thereſe eilig ins Kabinet.)
Fuͤnfter Auftritt.
Gerhard. Juſtine.
Gerhard (aus der Mittelthür; munter und geſchäf-
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Zitationshilfe: | Gotter, Friedrich Wilhelm: Die Erbschleicher. Leipzig, 1789, S. 155. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gotter_erbschleicher_1789/161>, abgerufen am 16.02.2025. |