Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 2. Leipzig, 1783.

Bild:
<< vorherige Seite

Der Mann erwachte auch, stand auf, und
sie suchten das Kind allerwegen. Da war
kein Kind zu finden. Endlich kömmt der Va-
ter an das Loch. Ach! rief er, daß Gott er-
barme! da ist es gewiß durchgefallen, und
wir werden es unten finden, daß es den Hals
eingestürzt hat. Geschwind liefen sie herunter
in die Stube. Da war auch kein Kind.

Auf einmal sah der Vater in die Höhe,
nach dem Loche. Da war unter dem Loche
ein Kannrück, mit Haken. Das Kind war
dicht an demselben heruntergeschurrt. Der
Haken hatte das Windelband gefaßt, und an
dem Haken hieng das Kind, und schlief in
guter Ruhe.

Welche Probe der gnädigsten Beschützung
Gottes!



LXI. Die
U 4

Der Mann erwachte auch, ſtand auf, und
ſie ſuchten das Kind allerwegen. Da war
kein Kind zu finden. Endlich koͤmmt der Va-
ter an das Loch. Ach! rief er, daß Gott er-
barme! da iſt es gewiß durchgefallen, und
wir werden es unten finden, daß es den Hals
eingeſtuͤrzt hat. Geſchwind liefen ſie herunter
in die Stube. Da war auch kein Kind.

Auf einmal ſah der Vater in die Hoͤhe,
nach dem Loche. Da war unter dem Loche
ein Kannruͤck, mit Haken. Das Kind war
dicht an demſelben heruntergeſchurrt. Der
Haken hatte das Windelband gefaßt, und an
dem Haken hieng das Kind, und ſchlief in
guter Ruhe.

Welche Probe der gnaͤdigſten Beſchuͤtzung
Gottes!



LXI. Die
U 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0333" n="311"/>
        <p>Der Mann erwachte auch, &#x017F;tand auf, und<lb/>
&#x017F;ie &#x017F;uchten das Kind allerwegen. Da war<lb/>
kein Kind zu finden. Endlich ko&#x0364;mmt der Va-<lb/>
ter an das Loch. Ach! rief er, daß Gott er-<lb/>
barme! da i&#x017F;t es gewiß durchgefallen, und<lb/>
wir werden es unten finden, daß es den Hals<lb/>
einge&#x017F;tu&#x0364;rzt hat. Ge&#x017F;chwind liefen &#x017F;ie herunter<lb/>
in die Stube. Da war auch kein Kind.</p><lb/>
        <p>Auf einmal &#x017F;ah der Vater in die Ho&#x0364;he,<lb/>
nach dem Loche. Da war unter dem Loche<lb/>
ein Kannru&#x0364;ck, mit Haken. Das Kind war<lb/>
dicht an dem&#x017F;elben herunterge&#x017F;churrt. Der<lb/>
Haken hatte das Windelband gefaßt, und an<lb/>
dem Haken hieng das Kind, und &#x017F;chlief in<lb/>
guter Ruhe.</p><lb/>
        <p>Welche Probe der gna&#x0364;dig&#x017F;ten Be&#x017F;chu&#x0364;tzung<lb/>
Gottes!</p>
      </div><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
      <fw place="bottom" type="sig">U 4</fw>
      <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">LXI.</hi> Die</fw><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[311/0333] Der Mann erwachte auch, ſtand auf, und ſie ſuchten das Kind allerwegen. Da war kein Kind zu finden. Endlich koͤmmt der Va- ter an das Loch. Ach! rief er, daß Gott er- barme! da iſt es gewiß durchgefallen, und wir werden es unten finden, daß es den Hals eingeſtuͤrzt hat. Geſchwind liefen ſie herunter in die Stube. Da war auch kein Kind. Auf einmal ſah der Vater in die Hoͤhe, nach dem Loche. Da war unter dem Loche ein Kannruͤck, mit Haken. Das Kind war dicht an demſelben heruntergeſchurrt. Der Haken hatte das Windelband gefaßt, und an dem Haken hieng das Kind, und ſchlief in guter Ruhe. Welche Probe der gnaͤdigſten Beſchuͤtzung Gottes! LXI. Die U 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/goetze_zeitvertreib02_1783
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/goetze_zeitvertreib02_1783/333
Zitationshilfe: Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 2. Leipzig, 1783, S. 311. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goetze_zeitvertreib02_1783/333>, abgerufen am 25.11.2024.