Nun wieder auf die abergläubischen Leute zu kommen, die sich da kreuzigten und segne- ten. Ach! hieß es, was wird das bedeuten? Was anders, sagte die andere, als daß der liebe Gott strafen muß, und davon schon durch den Blutregen die Vorbedeutung gegeben hat, daß die Leute sollen Buße thun. Das wird ein Blutvergießen werden. Krieg und Ster- ben, Pestilenz und theure Zeit wird über die Menschen kommen. Ach! der liebe Gott wende es doch ab. Denn die Menschen sind gar zu gottlos. Sie gehen gar nicht mehr in die lie- be Kirche, kommen in keine Betstunde, und singen nicht einmal mehr, wenns donnert. Nein! ich halte es noch immer so, wie meine selige Mutter, und versäume keine Betstunde. Aber, meine Nachbarinn, die böse Frau! die thut nichts, als arbeiten, hat fünf Kinder, die gehen, wie die Docken. Es fehlt ihr an
nichts.
Nun wieder auf die aberglaͤubiſchen Leute zu kommen, die ſich da kreuzigten und ſegne- ten. Ach! hieß es, was wird das bedeuten? Was anders, ſagte die andere, als daß der liebe Gott ſtrafen muß, und davon ſchon durch den Blutregen die Vorbedeutung gegeben hat, daß die Leute ſollen Buße thun. Das wird ein Blutvergießen werden. Krieg und Ster- ben, Peſtilenz und theure Zeit wird uͤber die Menſchen kommen. Ach! der liebe Gott wende es doch ab. Denn die Menſchen ſind gar zu gottlos. Sie gehen gar nicht mehr in die lie- be Kirche, kommen in keine Betſtunde, und ſingen nicht einmal mehr, wenns donnert. Nein! ich halte es noch immer ſo, wie meine ſelige Mutter, und verſaͤume keine Betſtunde. Aber, meine Nachbarinn, die boͤſe Frau! die thut nichts, als arbeiten, hat fuͤnf Kinder, die gehen, wie die Docken. Es fehlt ihr an
nichts.
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Nun wieder auf die aberglaͤubiſchen Leute
zu kommen, die ſich da kreuzigten und ſegne-
ten. Ach! hieß es, was wird das bedeuten?
Was anders, ſagte die andere, als daß der
liebe Gott ſtrafen muß, und davon ſchon durch
den Blutregen die Vorbedeutung gegeben hat,
daß die Leute ſollen Buße thun. Das wird
ein Blutvergießen werden. Krieg und Ster-
ben, Peſtilenz und theure Zeit wird uͤber die
Menſchen kommen. Ach! der liebe Gott wende
es doch ab. Denn die Menſchen ſind gar zu
gottlos. Sie gehen gar nicht mehr in die lie-
be Kirche, kommen in keine Betſtunde, und
ſingen nicht einmal mehr, wenns donnert.
Nein! ich halte es noch immer ſo, wie meine
ſelige Mutter, und verſaͤume keine Betſtunde.
Aber, meine Nachbarinn, die boͤſe Frau! die
thut nichts, als arbeiten, hat fuͤnf Kinder,
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Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 2. Leipzig, 1783, S. 258. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goetze_zeitvertreib02_1783/280>, abgerufen am 24.11.2024.
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