hast du es nun weg, und vielleicht auf deine ganze Lebenszeit. Ich armer Vater!
Philipp war die Nacht sehr krank, hatte starke Hitze, und spie des andern Morgens Blut. Der Arzt that alles Mögliche, um die Hitze und Lungenentzündung zu dämpfen. Er lag aber doch wohl acht Wochen, ehe er sich erholte. Nachher behielt er beständig einen kurzen Husten, bekam Engbrüstigkeit, und konnte kaum eine Treppe steigen, so war ihm der Odem weg. Der Arzt konnte nicht recht klug werden, und sagte: Es muß noch mehr dahinter stecken. Wir haben gewiß nicht alles erfahren, was damals beym Ballspiel gesche- hen ist.
Philipp kränkelte so einige Jahre hin. Da bekam er einmal ein heftiges Blutspeyen. Der Arzt zuckte die Achseln, und sagte: Besinne er sich doch einmal, ob sonst damals bey dem Ballschlagen nichts vorgefallen ist. Ach nichts
weiter,
O 4
haſt du es nun weg, und vielleicht auf deine ganze Lebenszeit. Ich armer Vater!
Philipp war die Nacht ſehr krank, hatte ſtarke Hitze, und ſpie des andern Morgens Blut. Der Arzt that alles Moͤgliche, um die Hitze und Lungenentzuͤndung zu daͤmpfen. Er lag aber doch wohl acht Wochen, ehe er ſich erholte. Nachher behielt er beſtaͤndig einen kurzen Huſten, bekam Engbruͤſtigkeit, und konnte kaum eine Treppe ſteigen, ſo war ihm der Odem weg. Der Arzt konnte nicht recht klug werden, und ſagte: Es muß noch mehr dahinter ſtecken. Wir haben gewiß nicht alles erfahren, was damals beym Ballſpiel geſche- hen iſt.
Philipp kraͤnkelte ſo einige Jahre hin. Da bekam er einmal ein heftiges Blutſpeyen. Der Arzt zuckte die Achſeln, und ſagte: Beſinne er ſich doch einmal, ob ſonſt damals bey dem Ballſchlagen nichts vorgefallen iſt. Ach nichts
weiter,
O 4
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0237"n="215"/>
haſt du es nun weg, und vielleicht auf deine<lb/>
ganze Lebenszeit. Ich armer Vater!</p><lb/><p><hirendition="#fr">Philipp</hi> war die Nacht ſehr krank, hatte<lb/>ſtarke Hitze, und ſpie des andern Morgens<lb/>
Blut. Der Arzt that alles Moͤgliche, um die<lb/>
Hitze und Lungenentzuͤndung zu daͤmpfen. Er<lb/>
lag aber doch wohl acht Wochen, ehe er ſich<lb/>
erholte. Nachher behielt er beſtaͤndig einen<lb/>
kurzen Huſten, bekam Engbruͤſtigkeit, und<lb/>
konnte kaum eine Treppe ſteigen, ſo war ihm<lb/>
der Odem weg. Der Arzt konnte nicht recht<lb/>
klug werden, und ſagte: Es muß noch mehr<lb/>
dahinter ſtecken. Wir haben gewiß nicht alles<lb/>
erfahren, was damals beym Ballſpiel geſche-<lb/>
hen iſt.</p><lb/><p><hirendition="#fr">Philipp</hi> kraͤnkelte ſo einige Jahre hin. Da<lb/>
bekam er einmal ein heftiges Blutſpeyen. Der<lb/>
Arzt zuckte die Achſeln, und ſagte: Beſinne<lb/>
er ſich doch einmal, ob ſonſt damals bey dem<lb/>
Ballſchlagen nichts vorgefallen iſt. Ach nichts<lb/><fwplace="bottom"type="sig">O 4</fw><fwplace="bottom"type="catch">weiter,</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[215/0237]
haſt du es nun weg, und vielleicht auf deine
ganze Lebenszeit. Ich armer Vater!
Philipp war die Nacht ſehr krank, hatte
ſtarke Hitze, und ſpie des andern Morgens
Blut. Der Arzt that alles Moͤgliche, um die
Hitze und Lungenentzuͤndung zu daͤmpfen. Er
lag aber doch wohl acht Wochen, ehe er ſich
erholte. Nachher behielt er beſtaͤndig einen
kurzen Huſten, bekam Engbruͤſtigkeit, und
konnte kaum eine Treppe ſteigen, ſo war ihm
der Odem weg. Der Arzt konnte nicht recht
klug werden, und ſagte: Es muß noch mehr
dahinter ſtecken. Wir haben gewiß nicht alles
erfahren, was damals beym Ballſpiel geſche-
hen iſt.
Philipp kraͤnkelte ſo einige Jahre hin. Da
bekam er einmal ein heftiges Blutſpeyen. Der
Arzt zuckte die Achſeln, und ſagte: Beſinne
er ſich doch einmal, ob ſonſt damals bey dem
Ballſchlagen nichts vorgefallen iſt. Ach nichts
weiter,
O 4
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 2. Leipzig, 1783, S. 215. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goetze_zeitvertreib02_1783/237>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.