Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 2. Leipzig, 1783.schein. Wenn das nun öfters so kömmt, wie Von dem doppelten Unglück wissen Sie Das andere Exempel ist fast noch trauri- die II Theil. O
ſchein. Wenn das nun oͤfters ſo koͤmmt, wie Von dem doppelten Ungluͤck wiſſen Sie Das andere Exempel iſt faſt noch trauri- die II Theil. O
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ſchein. Wenn das nun oͤfters ſo koͤmmt, wie
muß das den Magen ſchwaͤchen! Aber man
prediget tauben Ohren.
Von dem doppelten Ungluͤck wiſſen Sie
doch, das in unſerer Stadt paſſirt iſt? Hof-
raths Kind am Thore, von anderthalb Jahren,
wird ploͤtzlich krank, bekoͤmmt erſchreckliche
Zuckungen, und ſtirbt nach ein Paar Tagen.
Mein ganzer Verſtand ſtand mir ſtille, daß
gar nichts anſchlagen wollte. Auf Befehl des
Hofraths mußte ich das Kind aufſchneiden.
Da hatte es einen metallenen Hemdeknopf
im Magen, der ſchon ganz gruͤn ausſah,
und ſtark angefreſſen war. Vermuthlich hat-
te die Waͤrterinn nicht Achtung gegeben, daß
das Kind damit geſpielt und ihn eingeſchluckt
hatte. Iſt das nicht gefaͤhrliches Spielzeug?
Das andere Exempel iſt faſt noch trauri-
ger. Amtmanns kleiner Heinrich bekoͤmmt ei-
nen Degen zum Weihnachtsgeſchenke. Er will
die
II Theil. O
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Zitationshilfe: | Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 2. Leipzig, 1783, S. 209. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goetze_zeitvertreib02_1783/231>, abgerufen am 16.02.2025. |