Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 2. Leipzig, 1783.XXXIX. Gefährliches Naschwerk und Spiel- zeug der Kinder. Woher mag es doch kommen, daß mehren- Das will ich Ihnen wohl sagen, antwor- ders
XXXIX. Gefaͤhrliches Naſchwerk und Spiel- zeug der Kinder. Woher mag es doch kommen, daß mehren- Das will ich Ihnen wohl ſagen, antwor- ders
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XXXIX.
Gefaͤhrliches Naſchwerk und Spiel-
zeug der Kinder.
Woher mag es doch kommen, daß mehren-
theils alle Kinder nach Weihnachten
krank ſind? So fragte neulich ein Vater den
Herrn Doktor Menſchlieb, als er zu ihm
kam. Von meinen Kindern kann ich das nicht
ſagen. Die ſind nach Weihnachten ſo munter
als vorher. Wenn ich aber andere Kindere an-
ſehe — ſo weiß, gruͤngelb, wie die Schatten.
Das will ich Ihnen wohl ſagen, antwor-
tete der Arzt. Das geht ſehr natuͤrlich zu.
Die Aeltern ſind ſelbſt Schuld daran, und
thun ihren Kindern den groͤßten Schaden —
aus naͤrriſcher Liebe, weil ſie glauben, ſie
machten ihnen ſonſt nicht Freude genug, wenn
ſie ihnen nicht zu Weihnachten ſo viel Kuchen-
werk und andere Freſſereyen gaͤben. Beſon-
ders
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Zitationshilfe: | Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 2. Leipzig, 1783, S. 204. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goetze_zeitvertreib02_1783/226>, abgerufen am 24.02.2025. |