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Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 2. Leipzig, 1783.

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Vater. Was hilft das lieb haben? Folge
seinem Exempel nach. Ach Gott! wenn ich
doch lauter solche Kinder hätte, die bey Zei-
ten die Noth anderer Menschen fühlten und
linderten!

Mutter. Sage das nicht, mein Lieber!
Du hast solche Kinder, wenn du es gleich nicht
denkst. Und das ist noch besser, daß du es
nicht weißt. Ich bin dahinter gekommen,
und kann dir von unserm gutherzigen Dorchen
eine überaus schöne That erzählen.

Vater. Von meinem Dorchen? Warum
wirst du so roth, mein Kind? Einer guten
That darf man sich nicht schämen.

Dorchen. O Herzensmütterchen! warum
verrathen Sie mich? Sie haben mir ja selbst
gesagt: man solle im Verborgenen Gutes
thun, und nicht viel Redens davon machen.
So hats der gute Wilhelm gemacht. Und
nun sagen Sies Väterchen doch.

Vater.
II Theil. I

Vater. Was hilft das lieb haben? Folge
ſeinem Exempel nach. Ach Gott! wenn ich
doch lauter ſolche Kinder haͤtte, die bey Zei-
ten die Noth anderer Menſchen fuͤhlten und
linderten!

Mutter. Sage das nicht, mein Lieber!
Du haſt ſolche Kinder, wenn du es gleich nicht
denkſt. Und das iſt noch beſſer, daß du es
nicht weißt. Ich bin dahinter gekommen,
und kann dir von unſerm gutherzigen Dorchen
eine uͤberaus ſchoͤne That erzaͤhlen.

Vater. Von meinem Dorchen? Warum
wirſt du ſo roth, mein Kind? Einer guten
That darf man ſich nicht ſchaͤmen.

Dorchen. O Herzensmuͤtterchen! warum
verrathen Sie mich? Sie haben mir ja ſelbſt
geſagt: man ſolle im Verborgenen Gutes
thun, und nicht viel Redens davon machen.
So hats der gute Wilhelm gemacht. Und
nun ſagen Sies Vaͤterchen doch.

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[129/0151] Vater. Was hilft das lieb haben? Folge ſeinem Exempel nach. Ach Gott! wenn ich doch lauter ſolche Kinder haͤtte, die bey Zei- ten die Noth anderer Menſchen fuͤhlten und linderten! Mutter. Sage das nicht, mein Lieber! Du haſt ſolche Kinder, wenn du es gleich nicht denkſt. Und das iſt noch beſſer, daß du es nicht weißt. Ich bin dahinter gekommen, und kann dir von unſerm gutherzigen Dorchen eine uͤberaus ſchoͤne That erzaͤhlen. Vater. Von meinem Dorchen? Warum wirſt du ſo roth, mein Kind? Einer guten That darf man ſich nicht ſchaͤmen. Dorchen. O Herzensmuͤtterchen! warum verrathen Sie mich? Sie haben mir ja ſelbſt geſagt: man ſolle im Verborgenen Gutes thun, und nicht viel Redens davon machen. So hats der gute Wilhelm gemacht. Und nun ſagen Sies Vaͤterchen doch. Vater. II Theil. I

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Zitationshilfe: Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 2. Leipzig, 1783, S. 129. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goetze_zeitvertreib02_1783/151>, abgerufen am 23.11.2024.