Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 1. Leipzig, 1783.den Aeltern durch Schmeicheln die weiche Nichts ist abscheulicher anzusehen, als neh- Q 2
den Aeltern durch Schmeicheln die weiche Nichts iſt abſcheulicher anzuſehen, als neh- Q 2
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den Aeltern durch Schmeicheln die weiche
Seite abzugehen, daß ſie ihren darunter ver-
ſteckten Eigenſinn nicht merken, ſondern nach-
geben, und die Kinder in ihrem eigenen Wil-
len beſtaͤrken.
Nichts iſt abſcheulicher anzuſehen, als
ein recht eigenſinniges Kind. Ich war neu-
lich einmal auf dem Lande bey einem Amt-
mann. Er hatte ein Maͤdchen von fuͤnf bis
ſechs Jahren. Schon vor Tiſche trieb es
allerley Muthwillen. Es legte die Serviet-
ten und Meſſer durch einander. Laß das
dleiben, ſagte die zu gefaͤllige Mutter. Auf
dieß Verbot trieb es Karoline noch aͤrger,
daß ſie ſich genoͤthiget ſahe, ſie auf die Fin-
ger zu ſchlagen. Nun gieng das Boͤlken an.
Gehe heraus, hieß es. Nein! ich will
nicht, abſolut nicht. Sie ſtampfte mit den
Fuͤßen, und als die Mutter ſie beym Arme
neh-
Q 2
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Zitationshilfe: | Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 1. Leipzig, 1783, S. 243. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goetze_zeitvertreib01_1783/265>, abgerufen am 16.07.2024. |