Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 1. Leipzig, 1783.

Bild:
<< vorherige Seite

und der Stock auch. Denn die todten fau-
len Fische leuchten eben so stark im Finstern,
als das faule Holz. Da wußte man mit
einemmale die ganze Sache, den ganzen
Spuk.

D. O! das ist allerliebst. Das ge-
fällt mir.

V. Noch ein solches Histörchen will ich
dir erzählen, wie man mit bloß natürlichen
Dingen andere in Furcht setzen und betrügen
kann.

Es war einmal ein Spitzbube, der in
einer großen Stadt in einem vornehmen
Wirthshause logirte, und merkte, daß die
Tochter des Hauses viele Juwelen und kost-
bare Sachen in ihrem Zimmer hatte. Er
hatte zu allen Schlössern Nachschlüssel. Des
Nachts kleidet er sich aus, und nimmt Phos-
phorus mit sich. Den kennst du auch schon.
Er hemalt sich die Finger, so leuchten sie.

Die

und der Stock auch. Denn die todten fau-
len Fiſche leuchten eben ſo ſtark im Finſtern,
als das faule Holz. Da wußte man mit
einemmale die ganze Sache, den ganzen
Spuk.

D. O! das iſt allerliebſt. Das ge-
faͤllt mir.

V. Noch ein ſolches Hiſtoͤrchen will ich
dir erzaͤhlen, wie man mit bloß natuͤrlichen
Dingen andere in Furcht ſetzen und betruͤgen
kann.

Es war einmal ein Spitzbube, der in
einer großen Stadt in einem vornehmen
Wirthshauſe logirte, und merkte, daß die
Tochter des Hauſes viele Juwelen und koſt-
bare Sachen in ihrem Zimmer hatte. Er
hatte zu allen Schloͤſſern Nachſchluͤſſel. Des
Nachts kleidet er ſich aus, und nimmt Phos-
phorus mit ſich. Den kennſt du auch ſchon.
Er hemalt ſich die Finger, ſo leuchten ſie.

Die
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0220" n="198"/>
und der Stock auch. Denn die todten fau-<lb/>
len Fi&#x017F;che leuchten eben &#x017F;o &#x017F;tark im Fin&#x017F;tern,<lb/>
als das faule Holz. Da wußte man mit<lb/>
einemmale die ganze Sache, den ganzen<lb/>
Spuk.</p><lb/>
        <p>D. O! das i&#x017F;t allerlieb&#x017F;t. Das ge-<lb/>
fa&#x0364;llt mir.</p><lb/>
        <p>V. Noch ein &#x017F;olches Hi&#x017F;to&#x0364;rchen will ich<lb/>
dir erza&#x0364;hlen, wie man mit bloß natu&#x0364;rlichen<lb/>
Dingen andere in Furcht &#x017F;etzen und betru&#x0364;gen<lb/>
kann.</p><lb/>
        <p>Es war einmal ein Spitzbube, der in<lb/>
einer großen Stadt in einem vornehmen<lb/>
Wirthshau&#x017F;e logirte, und merkte, daß die<lb/>
Tochter des Hau&#x017F;es viele Juwelen und ko&#x017F;t-<lb/>
bare Sachen in ihrem Zimmer hatte. Er<lb/>
hatte zu allen Schlo&#x0364;&#x017F;&#x017F;ern Nach&#x017F;chlu&#x0364;&#x017F;&#x017F;el. Des<lb/>
Nachts kleidet er &#x017F;ich aus, und nimmt Phos-<lb/>
phorus mit &#x017F;ich. Den kenn&#x017F;t du auch &#x017F;chon.<lb/>
Er hemalt &#x017F;ich die Finger, &#x017F;o leuchten &#x017F;ie.<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Die</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[198/0220] und der Stock auch. Denn die todten fau- len Fiſche leuchten eben ſo ſtark im Finſtern, als das faule Holz. Da wußte man mit einemmale die ganze Sache, den ganzen Spuk. D. O! das iſt allerliebſt. Das ge- faͤllt mir. V. Noch ein ſolches Hiſtoͤrchen will ich dir erzaͤhlen, wie man mit bloß natuͤrlichen Dingen andere in Furcht ſetzen und betruͤgen kann. Es war einmal ein Spitzbube, der in einer großen Stadt in einem vornehmen Wirthshauſe logirte, und merkte, daß die Tochter des Hauſes viele Juwelen und koſt- bare Sachen in ihrem Zimmer hatte. Er hatte zu allen Schloͤſſern Nachſchluͤſſel. Des Nachts kleidet er ſich aus, und nimmt Phos- phorus mit ſich. Den kennſt du auch ſchon. Er hemalt ſich die Finger, ſo leuchten ſie. Die

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/goetze_zeitvertreib01_1783
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/goetze_zeitvertreib01_1783/220
Zitationshilfe: Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 1. Leipzig, 1783, S. 198. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goetze_zeitvertreib01_1783/220>, abgerufen am 25.11.2024.