Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 1. Leipzig, 1783.daß es solches nicht mehr lassen konnte, und Christian mochte meynen, das ließe recht Endlich schwächte er die Augenlieder da- So müssen die Kinder oft mit Schaden XXXVI.
daß es ſolches nicht mehr laſſen konnte, und Chriſtian mochte meynen, das ließe recht Endlich ſchwaͤchte er die Augenlieder da- So muͤſſen die Kinder oft mit Schaden XXXVI.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0190" n="168"/> daß es ſolches nicht mehr laſſen konnte, und<lb/> es recht haͤßlich anzuſehen war.</p><lb/> <p>Chriſtian mochte meynen, das ließe recht<lb/> ſchoͤn, und pinkte beſtaͤndig mit den Augen,<lb/> wenn er einen anſahe, oder wenn ihm etwas<lb/> erzaͤhlt wurde. Erſt that ers nur, wenn er<lb/> daran dachte; zuletzt beſtaͤndig. Es wur-<lb/> de ihm oft verboten, und geſagt: er waͤre<lb/> den Affen und Eulen gleich. Die machten<lb/> es auch ſo. Es half aber nichts, und er<lb/> machte es immer aͤrger.</p><lb/> <p>Endlich ſchwaͤchte er die Augenlieder da-<lb/> durch ſo ſehr, daß er ſie zuletzt faſt gar nicht<lb/> mehr regieren und in die Hoͤhe ziehen konnte.<lb/> Da ſahe er es ein, wie ſchaͤdlich ihm das<lb/> war, und gewoͤhnte ſich die Unart bald ab.</p><lb/> <p>So muͤſſen die Kinder oft mit Schaden<lb/> klug werden, wenn ſie nicht folgen wollen.</p> </div><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">XXXVI.</hi> </fw><lb/> </body> </text> </TEI> [168/0190]
daß es ſolches nicht mehr laſſen konnte, und
es recht haͤßlich anzuſehen war.
Chriſtian mochte meynen, das ließe recht
ſchoͤn, und pinkte beſtaͤndig mit den Augen,
wenn er einen anſahe, oder wenn ihm etwas
erzaͤhlt wurde. Erſt that ers nur, wenn er
daran dachte; zuletzt beſtaͤndig. Es wur-
de ihm oft verboten, und geſagt: er waͤre
den Affen und Eulen gleich. Die machten
es auch ſo. Es half aber nichts, und er
machte es immer aͤrger.
Endlich ſchwaͤchte er die Augenlieder da-
durch ſo ſehr, daß er ſie zuletzt faſt gar nicht
mehr regieren und in die Hoͤhe ziehen konnte.
Da ſahe er es ein, wie ſchaͤdlich ihm das
war, und gewoͤhnte ſich die Unart bald ab.
So muͤſſen die Kinder oft mit Schaden
klug werden, wenn ſie nicht folgen wollen.
XXXVI.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |