und befehlshaberig mit den Leuten spricht, wie du es machst? Daher sind sie dir auch nicht gut, und thun dir nichts zu Willen.
Ich kann das unmöglich; nein, ich kann es nicht, sagte die stolze Rieke, mich so weit gegen die Leute herunter zu lassen, die in un- serm Lohne und Brode sind. Sie haben sonst keinen Respekt für mich. Sachte, sach- te, meine liebe Schwester, antwortete Dor- chen. Nicht zu weit. Das ist noch viel zu früh für dich, so zu sprechen. Jetzt haben die Leute gar keinen Respekt für dich, wie du aus der Erfahrung siehest. Meynst du denn, daß ich dadurch meinen Respekt vergebe, wenn ich mit den Leuten gut bin, und zu Ih- nen sage: wenn ihr Zeit habt, so seyd doch so gut, und bringt mir einmal das: anstatt, daß du sprichst: Marie, Wasser, Zwirn, Birnen, meine Schuhe, und in einem Augen- blick zehnerley. Deswegen mache ich mich
mit
und befehlshaberig mit den Leuten ſpricht, wie du es machſt? Daher ſind ſie dir auch nicht gut, und thun dir nichts zu Willen.
Ich kann das unmoͤglich; nein, ich kann es nicht, ſagte die ſtolze Rieke, mich ſo weit gegen die Leute herunter zu laſſen, die in un- ſerm Lohne und Brode ſind. Sie haben ſonſt keinen Reſpekt fuͤr mich. Sachte, ſach- te, meine liebe Schweſter, antwortete Dor- chen. Nicht zu weit. Das iſt noch viel zu fruͤh fuͤr dich, ſo zu ſprechen. Jetzt haben die Leute gar keinen Reſpekt fuͤr dich, wie du aus der Erfahrung ſieheſt. Meynſt du denn, daß ich dadurch meinen Reſpekt vergebe, wenn ich mit den Leuten gut bin, und zu Ih- nen ſage: wenn ihr Zeit habt, ſo ſeyd doch ſo gut, und bringt mir einmal das: anſtatt, daß du ſprichſt: Marie, Waſſer, Zwirn, Birnen, meine Schuhe, und in einem Augen- blick zehnerley. Deswegen mache ich mich
mit
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und befehlshaberig mit den Leuten ſpricht,
wie du es machſt? Daher ſind ſie dir auch
nicht gut, und thun dir nichts zu Willen.
Ich kann das unmoͤglich; nein, ich kann
es nicht, ſagte die ſtolze Rieke, mich ſo weit
gegen die Leute herunter zu laſſen, die in un-
ſerm Lohne und Brode ſind. Sie haben
ſonſt keinen Reſpekt fuͤr mich. Sachte, ſach-
te, meine liebe Schweſter, antwortete Dor-
chen. Nicht zu weit. Das iſt noch viel zu
fruͤh fuͤr dich, ſo zu ſprechen. Jetzt haben
die Leute gar keinen Reſpekt fuͤr dich, wie du
aus der Erfahrung ſieheſt. Meynſt du denn,
daß ich dadurch meinen Reſpekt vergebe,
wenn ich mit den Leuten gut bin, und zu Ih-
nen ſage: wenn ihr Zeit habt, ſo ſeyd doch
ſo gut, und bringt mir einmal das: anſtatt,
daß du ſprichſt: Marie, Waſſer, Zwirn,
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Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 1. Leipzig, 1783, S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goetze_zeitvertreib01_1783/126>, abgerufen am 16.07.2024.
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