Goethe, Johann Wolfgang von: Die Leiden des jungen Werthers. Bd. 1. Leipzig, 1774.der Ewigkeit entgegen gegangen, wenn nicht dieje- nige, die nach mir das Wesen zu führen hat, sich nicht zu helfen wissen würde, und du doch immer drauf bestehen könntest, deine erste Frau sey damit ausgekommen. Jch redete mit Lotten über die unglaubliche am 13. Juli. Nein, ich betrüge mich nicht! Jch lese in ihren Und E
der Ewigkeit entgegen gegangen, wenn nicht dieje- nige, die nach mir das Weſen zu fuͤhren hat, ſich nicht zu helfen wiſſen wuͤrde, und du doch immer drauf beſtehen koͤnnteſt, deine erſte Frau ſey damit ausgekommen. Jch redete mit Lotten uͤber die unglaubliche am 13. Juli. Nein, ich betruͤge mich nicht! Jch leſe in ihren Und E
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der Ewigkeit entgegen gegangen, wenn nicht dieje-
nige, die nach mir das Weſen zu fuͤhren hat, ſich
nicht zu helfen wiſſen wuͤrde, und du doch immer
drauf beſtehen koͤnnteſt, deine erſte Frau ſey damit
ausgekommen.
Jch redete mit Lotten uͤber die unglaubliche
Verblendung des Menſchenſinns, daß einer nicht
argwohnen ſoll, dahinter muͤſſe was anders ſtek-
ken, wenn eins mit ſieben Gulden hinreicht, wo
man den Aufwand vielleicht um zweymal ſo viel
ſieht. Aber ich hab ſelbſt Leute gekannt, die des
Propheten ewiges Oelkruͤglein ohne Verwunde-
rung in ihrem Hauſe ſtatuirt haͤtten.
am 13. Juli.
Nein, ich betruͤge mich nicht! Jch leſe in ihren
ſchwarzen Augen wahre Theilnehmung an
mir, und meinem Schickſaale. Ja ich fuͤhle, und
darin darf ich meinem Herzen trauen, daß ſie —
O darf ich, kann ich den Himmel in dieſen Wor-
ten ausſprechen? — daß ſie mich liebt.
Und
E
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Zitationshilfe: | Goethe, Johann Wolfgang von: Die Leiden des jungen Werthers. Bd. 1. Leipzig, 1774, S. 65. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_werther01_1774/65>, abgerufen am 03.03.2025. |