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Goethe, Johann Wolfgang von: Die Wahlverwandtschaften. Bd. 2. Tübingen, 1809.

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oft können wir Jemand begegnen, dem wir
Dank schuldig sind, ohne daran zu denken."

"Sich mitzutheilen ist Natur; Mitge¬
theiltes aufzunehmen wie es gegeben wird, ist
Bildung."

"Niemand würde viel in Gesellschaften
sprechen, wenn er sich bewußt wäre, wie oft
er die andern mißversteht."

"Man verändert fremde Reden beym
Wiederhohlen wohl nur darum so sehr, weil
man sie nicht verstanden hat."

"Wer vor andern lange allein spricht,
ohne den Zuhörern zu schmeicheln, erregt
Widerwillen."

"Jedes ausgesprochene Wort erregt den
Gegensinn."

5 *

oft koͤnnen wir Jemand begegnen, dem wir
Dank ſchuldig ſind, ohne daran zu denken.“

„Sich mitzutheilen iſt Natur; Mitge¬
theiltes aufzunehmen wie es gegeben wird, iſt
Bildung.“

„Niemand wuͤrde viel in Geſellſchaften
ſprechen, wenn er ſich bewußt waͤre, wie oft
er die andern mißverſteht.“

„Man veraͤndert fremde Reden beym
Wiederhohlen wohl nur darum ſo ſehr, weil
man ſie nicht verſtanden hat.“

„Wer vor andern lange allein ſpricht,
ohne den Zuhoͤrern zu ſchmeicheln, erregt
Widerwillen.“

„Jedes ausgeſprochene Wort erregt den
Gegenſinn.“

5 *
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[67/0070] oft koͤnnen wir Jemand begegnen, dem wir Dank ſchuldig ſind, ohne daran zu denken.“ „Sich mitzutheilen iſt Natur; Mitge¬ theiltes aufzunehmen wie es gegeben wird, iſt Bildung.“ „Niemand wuͤrde viel in Geſellſchaften ſprechen, wenn er ſich bewußt waͤre, wie oft er die andern mißverſteht.“ „Man veraͤndert fremde Reden beym Wiederhohlen wohl nur darum ſo ſehr, weil man ſie nicht verſtanden hat.“ „Wer vor andern lange allein ſpricht, ohne den Zuhoͤrern zu ſchmeicheln, erregt Widerwillen.“ „Jedes ausgeſprochene Wort erregt den Gegenſinn.“ 5 *

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Die Wahlverwandtschaften. Bd. 2. Tübingen, 1809, S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_wahlverw02_1809/70>, abgerufen am 25.11.2024.