Goethe, Johann Wolfgang von: Die Wahlverwandtschaften. Bd. 2. Tübingen, 1809.höre zu sehen. Es könnte wohl seyn, daß "Das Jahr klingt ab. Der Wind geht hoͤre zu ſehen. Es koͤnnte wohl ſeyn, daß „Das Jahr klingt ab. Der Wind geht <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0048" n="45"/> hoͤre zu ſehen. Es koͤnnte wohl ſeyn, daß<lb/> das innere Licht einmal aus uns heraustraͤte,<lb/> ſo daß wir keines andern mehr beduͤrften.“</p><lb/> <p>„Das Jahr klingt ab. Der Wind geht<lb/> uͤber die Stoppeln und findet nichts mehr zu<lb/> bewegen; nur die rothen Beeren jener ſchlan¬<lb/> ken Baͤume ſcheinen uns noch an etwas Mun¬<lb/> teres erinnern zu wollen, ſo wie uns der<lb/> Tactſchlag des Dreſchers den Gedanken er¬<lb/> weckt, daß in der abgeſichelten Aehre ſoviel<lb/> Naͤhrendes und Lebendiges verborgen liegt.“</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [45/0048]
hoͤre zu ſehen. Es koͤnnte wohl ſeyn, daß
das innere Licht einmal aus uns heraustraͤte,
ſo daß wir keines andern mehr beduͤrften.“
„Das Jahr klingt ab. Der Wind geht
uͤber die Stoppeln und findet nichts mehr zu
bewegen; nur die rothen Beeren jener ſchlan¬
ken Baͤume ſcheinen uns noch an etwas Mun¬
teres erinnern zu wollen, ſo wie uns der
Tactſchlag des Dreſchers den Gedanken er¬
weckt, daß in der abgeſichelten Aehre ſoviel
Naͤhrendes und Lebendiges verborgen liegt.“
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Zitationshilfe: | Goethe, Johann Wolfgang von: Die Wahlverwandtschaften. Bd. 2. Tübingen, 1809, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_wahlverw02_1809/48>, abgerufen am 04.07.2024. |