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Goethe, Johann Wolfgang von: Die Wahlverwandtschaften. Bd. 2. Tübingen, 1809.

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Aus
Ottiliens Tagebuche
.

"Man nimmt in der Welt Jeden wofür
er sich giebt; aber er muß sich auch für et¬
was geben. Man erträgt die Unbequemen
lieber als man die Unbedeutenden duldet."

"Man kann der Gesellschaft alles auf¬
dringen, nur nicht was eine Folge hat."

"Wir lernen die Menschen nicht kennen,
wenn sie zu uns kommen; wir müssen zu ih¬
nen gehen, um zu erfahren wie es mit ihnen
steht."

"Ich finde es beynahe natürlich, daß wir
an Besuchenden mancherley auszusetzen haben,

II. 7
Aus
Ottiliens Tagebuche
.

„Man nimmt in der Welt Jeden wofuͤr
er ſich giebt; aber er muß ſich auch fuͤr et¬
was geben. Man ertraͤgt die Unbequemen
lieber als man die Unbedeutenden duldet.“

„Man kann der Geſellſchaft alles auf¬
dringen, nur nicht was eine Folge hat.“

„Wir lernen die Menſchen nicht kennen,
wenn ſie zu uns kommen; wir muͤſſen zu ih¬
nen gehen, um zu erfahren wie es mit ihnen
ſteht.“

„Ich finde es beynahe natuͤrlich, daß wir
an Beſuchenden mancherley auszuſetzen haben,

II. 7
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[97/0100] Aus Ottiliens Tagebuche. „Man nimmt in der Welt Jeden wofuͤr er ſich giebt; aber er muß ſich auch fuͤr et¬ was geben. Man ertraͤgt die Unbequemen lieber als man die Unbedeutenden duldet.“ „Man kann der Geſellſchaft alles auf¬ dringen, nur nicht was eine Folge hat.“ „Wir lernen die Menſchen nicht kennen, wenn ſie zu uns kommen; wir muͤſſen zu ih¬ nen gehen, um zu erfahren wie es mit ihnen ſteht.“ „Ich finde es beynahe natuͤrlich, daß wir an Beſuchenden mancherley auszuſetzen haben, II. 7

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Die Wahlverwandtschaften. Bd. 2. Tübingen, 1809, S. 97. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_wahlverw02_1809/100>, abgerufen am 23.11.2024.