ihn auf ewig von seinem Glücke zu trennen. Er schien ihr die Sache ganz zu überlassen; allein schon war innerlich sein Entschluß ge¬ faßt. Um nur zu Athem zu kommen, um das bevorstehende unabsehliche Unheil der Ent¬ fernung Ottiliens abzuwenden, entschied er sich sein Haus zu verlassen, und zwar nicht ganz ohne Vorbewußt Charlottens, die er jedoch durch die Einleitung zu täuschen verstand, daß er bey Ottiliens Abreise nicht gegenwär¬ tig seyn, ja sie von diesem Augenblick an nicht mehr sehen wolle. Charlotte, die ge¬ wonnen zu haben glaubte, that ihm allen Vorschub. Er befahl seine Pferde, gab dem Kammerdiener die nöthige Anweisung was er einpacken und wie er ihm folgen solle, und so, wie schon im Stegreife, setzte er sich hin und schrieb.
ihn auf ewig von ſeinem Gluͤcke zu trennen. Er ſchien ihr die Sache ganz zu uͤberlaſſen; allein ſchon war innerlich ſein Entſchluß ge¬ faßt. Um nur zu Athem zu kommen, um das bevorſtehende unabſehliche Unheil der Ent¬ fernung Ottiliens abzuwenden, entſchied er ſich ſein Haus zu verlaſſen, und zwar nicht ganz ohne Vorbewußt Charlottens, die er jedoch durch die Einleitung zu taͤuſchen verſtand, daß er bey Ottiliens Abreiſe nicht gegenwaͤr¬ tig ſeyn, ja ſie von dieſem Augenblick an nicht mehr ſehen wolle. Charlotte, die ge¬ wonnen zu haben glaubte, that ihm allen Vorſchub. Er befahl ſeine Pferde, gab dem Kammerdiener die noͤthige Anweiſung was er einpacken und wie er ihm folgen ſolle, und ſo, wie ſchon im Stegreife, ſetzte er ſich hin und ſchrieb.
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ihn auf ewig von ſeinem Gluͤcke zu trennen.
Er ſchien ihr die Sache ganz zu uͤberlaſſen;
allein ſchon war innerlich ſein Entſchluß ge¬
faßt. Um nur zu Athem zu kommen, um
das bevorſtehende unabſehliche Unheil der Ent¬
fernung Ottiliens abzuwenden, entſchied er ſich
ſein Haus zu verlaſſen, und zwar nicht ganz
ohne Vorbewußt Charlottens, die er jedoch
durch die Einleitung zu taͤuſchen verſtand,
daß er bey Ottiliens Abreiſe nicht gegenwaͤr¬
tig ſeyn, ja ſie von dieſem Augenblick an
nicht mehr ſehen wolle. Charlotte, die ge¬
wonnen zu haben glaubte, that ihm allen
Vorſchub. Er befahl ſeine Pferde, gab dem
Kammerdiener die noͤthige Anweiſung was er
einpacken und wie er ihm folgen ſolle, und ſo,
wie ſchon im Stegreife, ſetzte er ſich hin und
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Goethe, Johann Wolfgang von: Die Wahlverwandtschaften. Bd. 1. Tübingen, 1809, S. 266. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_wahlverw01_1809/271>, abgerufen am 24.11.2024.
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