halb mit Lächeln: Warum nicht? Es käme nur darauf an, daß man sich verständigte.
Er fand sich daher gar sehr betrogen, als Charlotte versetzte: Auch Ottilien in eine an¬ dre Lage zu bringen, haben wir gegenwärtig nur zu wählen; denn es findet sich eine dop¬ pelte Gelegenheit, ihr Verhältnisse zu geben die für sie wünschenswerth sind. Sie kann in die Pension zurückkehren, da meine Toch¬ ter zur Großtante gezogen ist; sie kann in ein angesehenes Haus aufgenommen werden, um mit einer einzigen Tochter alle Vortheile einer standesmäßigen Erziehung zu genießen.
Indessen, versetzte Eduard ziemlich gefaßt, hat Ottilie sich in unserer freundlichen Gesell¬ schaft so verwöhnt, daß ihr eine andre wohl schwerlich willkommen seyn möchte.
Wir haben uns alle verwöhnt, sagte Char¬ lotte, und du nicht zum letzten. Indessen ist
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halb mit Laͤcheln: Warum nicht? Es kaͤme nur darauf an, daß man ſich verſtaͤndigte.
Er fand ſich daher gar ſehr betrogen, als Charlotte verſetzte: Auch Ottilien in eine an¬ dre Lage zu bringen, haben wir gegenwaͤrtig nur zu waͤhlen; denn es findet ſich eine dop¬ pelte Gelegenheit, ihr Verhaͤltniſſe zu geben die fuͤr ſie wuͤnſchenswerth ſind. Sie kann in die Penſion zuruͤckkehren, da meine Toch¬ ter zur Großtante gezogen iſt; ſie kann in ein angeſehenes Haus aufgenommen werden, um mit einer einzigen Tochter alle Vortheile einer ſtandesmaͤßigen Erziehung zu genießen.
Indeſſen, verſetzte Eduard ziemlich gefaßt, hat Ottilie ſich in unſerer freundlichen Geſell¬ ſchaft ſo verwoͤhnt, daß ihr eine andre wohl ſchwerlich willkommen ſeyn moͤchte.
Wir haben uns alle verwoͤhnt, ſagte Char¬ lotte, und du nicht zum letzten. Indeſſen iſt
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halb mit Laͤcheln: Warum nicht? Es kaͤme
nur darauf an, daß man ſich verſtaͤndigte.
Er fand ſich daher gar ſehr betrogen, als
Charlotte verſetzte: Auch Ottilien in eine an¬
dre Lage zu bringen, haben wir gegenwaͤrtig
nur zu waͤhlen; denn es findet ſich eine dop¬
pelte Gelegenheit, ihr Verhaͤltniſſe zu geben
die fuͤr ſie wuͤnſchenswerth ſind. Sie kann
in die Penſion zuruͤckkehren, da meine Toch¬
ter zur Großtante gezogen iſt; ſie kann in
ein angeſehenes Haus aufgenommen werden,
um mit einer einzigen Tochter alle Vortheile
einer ſtandesmaͤßigen Erziehung zu genießen.
Indeſſen, verſetzte Eduard ziemlich gefaßt,
hat Ottilie ſich in unſerer freundlichen Geſell¬
ſchaft ſo verwoͤhnt, daß ihr eine andre wohl
ſchwerlich willkommen ſeyn moͤchte.
Wir haben uns alle verwoͤhnt, ſagte Char¬
lotte, und du nicht zum letzten. Indeſſen iſt
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Goethe, Johann Wolfgang von: Die Wahlverwandtschaften. Bd. 1. Tübingen, 1809, S. 259. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_wahlverw01_1809/264>, abgerufen am 16.07.2024.
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