Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Goethe, Johann Wolfgang von: Die Wahlverwandtschaften. Bd. 1. Tübingen, 1809.

Bild:
<< vorherige Seite
Funfzehntes Kapitel.

Endlich leuchtete Eduarden der sehnlich er¬
wartete Morgen und nach und nach stellten
viele Gäste sich ein: denn man hatte die
Einladungen weit umher geschickt, und manche
die das Legen des Grundsteins versäumt hat¬
ten, wovon man so viel artiges erzählte, woll¬
ten diese zweyte Feyerlichkeit um so weniger
verfehlen.

Vor Tafel erschienen die Zimmerleute mit
Musik im Schloßhofe, ihren reichen Kranz
tragend, der aus vielen stufenweise überein¬
ander schwankenden Laub- und Blumenreifen
zusammengesetzt war. Sie sprachen ihren
Gruß, und erbaten sich zur gewöhnlichen Aus¬

16 *
Funfzehntes Kapitel.

Endlich leuchtete Eduarden der ſehnlich er¬
wartete Morgen und nach und nach ſtellten
viele Gaͤſte ſich ein: denn man hatte die
Einladungen weit umher geſchickt, und manche
die das Legen des Grundſteins verſaͤumt hat¬
ten, wovon man ſo viel artiges erzaͤhlte, woll¬
ten dieſe zweyte Feyerlichkeit um ſo weniger
verfehlen.

Vor Tafel erſchienen die Zimmerleute mit
Muſik im Schloßhofe, ihren reichen Kranz
tragend, der aus vielen ſtufenweiſe uͤberein¬
ander ſchwankenden Laub- und Blumenreifen
zuſammengeſetzt war. Sie ſprachen ihren
Gruß, und erbaten ſich zur gewoͤhnlichen Aus¬

16 *
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0248"/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#g">Funfzehntes Kapitel.</hi><lb/>
        </head>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <p>Endlich leuchtete Eduarden der &#x017F;ehnlich er¬<lb/>
wartete Morgen und nach und nach &#x017F;tellten<lb/>
viele Ga&#x0364;&#x017F;te &#x017F;ich ein: denn man hatte die<lb/>
Einladungen weit umher ge&#x017F;chickt, und manche<lb/>
die das Legen des Grund&#x017F;teins ver&#x017F;a&#x0364;umt hat¬<lb/>
ten, wovon man &#x017F;o viel artiges erza&#x0364;hlte, woll¬<lb/>
ten die&#x017F;e zweyte Feyerlichkeit um &#x017F;o weniger<lb/>
verfehlen.</p><lb/>
        <p>Vor Tafel er&#x017F;chienen die Zimmerleute mit<lb/>
Mu&#x017F;ik im Schloßhofe, ihren reichen Kranz<lb/>
tragend, der aus vielen &#x017F;tufenwei&#x017F;e u&#x0364;berein¬<lb/>
ander &#x017F;chwankenden Laub- und Blumenreifen<lb/>
zu&#x017F;ammenge&#x017F;etzt war. Sie &#x017F;prachen ihren<lb/>
Gruß, und erbaten &#x017F;ich zur gewo&#x0364;hnlichen Aus¬<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">16 *<lb/></fw>
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0248] Funfzehntes Kapitel. Endlich leuchtete Eduarden der ſehnlich er¬ wartete Morgen und nach und nach ſtellten viele Gaͤſte ſich ein: denn man hatte die Einladungen weit umher geſchickt, und manche die das Legen des Grundſteins verſaͤumt hat¬ ten, wovon man ſo viel artiges erzaͤhlte, woll¬ ten dieſe zweyte Feyerlichkeit um ſo weniger verfehlen. Vor Tafel erſchienen die Zimmerleute mit Muſik im Schloßhofe, ihren reichen Kranz tragend, der aus vielen ſtufenweiſe uͤberein¬ ander ſchwankenden Laub- und Blumenreifen zuſammengeſetzt war. Sie ſprachen ihren Gruß, und erbaten ſich zur gewoͤhnlichen Aus¬ 16 *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_wahlverw01_1809
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_wahlverw01_1809/248
Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Die Wahlverwandtschaften. Bd. 1. Tübingen, 1809, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_wahlverw01_1809/248>, abgerufen am 24.11.2024.