Goethe, Johann Wolfgang von: Die Wahlverwandtschaften. Bd. 1. Tübingen, 1809.denen sie entgegen zu gehen nicht verfehlen woll¬ Die Figur kam näher und Mittler war Laute Feste lieb' ich nicht, versetzte jener. Wie können Sie denn so viel Zeit gewin¬ denen ſie entgegen zu gehen nicht verfehlen woll¬ Die Figur kam naͤher und Mittler war Laute Feſte lieb' ich nicht, verſetzte jener. Wie koͤnnen Sie denn ſo viel Zeit gewin¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0172" n="167"/> denen ſie entgegen zu gehen nicht verfehlen woll¬<lb/> ten, ſagte Eduard: wer reitet denn ſo lang¬<lb/> ſam dort die Straße her? Der Hauptmann<lb/> beſchrieb die Figur des Reiters genauer. So<lb/> iſt er's doch, ſagte Eduard: denn das Ein¬<lb/> zelne, das du beſſer ſiehſt als ich, paßt ſehr<lb/> gut zu dem Ganzen, das ich recht wohl ſehe.<lb/> Es iſt Mittler. Wie kommt er aber dazu,<lb/> langſam und ſo langſam zu reiten?</p><lb/> <p>Die Figur kam naͤher und Mittler war<lb/> es wirklich. Man empfing ihn freundlich, als<lb/> er langſam die Treppe heraufſtieg. Warum<lb/> ſind Sie nicht geſtern gekommen? rief ihm<lb/> Eduard entgegen.</p><lb/> <p>Laute Feſte lieb' ich nicht, verſetzte jener.<lb/> Heute komm' ich aber den Geburtstag mei¬<lb/> ner Freundinn mit Euch im Stillen nachzu¬<lb/> feyern.</p><lb/> <p>Wie koͤnnen Sie denn ſo viel Zeit gewin¬<lb/> nen? fragte Eduard ſcherzend.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [167/0172]
denen ſie entgegen zu gehen nicht verfehlen woll¬
ten, ſagte Eduard: wer reitet denn ſo lang¬
ſam dort die Straße her? Der Hauptmann
beſchrieb die Figur des Reiters genauer. So
iſt er's doch, ſagte Eduard: denn das Ein¬
zelne, das du beſſer ſiehſt als ich, paßt ſehr
gut zu dem Ganzen, das ich recht wohl ſehe.
Es iſt Mittler. Wie kommt er aber dazu,
langſam und ſo langſam zu reiten?
Die Figur kam naͤher und Mittler war
es wirklich. Man empfing ihn freundlich, als
er langſam die Treppe heraufſtieg. Warum
ſind Sie nicht geſtern gekommen? rief ihm
Eduard entgegen.
Laute Feſte lieb' ich nicht, verſetzte jener.
Heute komm' ich aber den Geburtstag mei¬
ner Freundinn mit Euch im Stillen nachzu¬
feyern.
Wie koͤnnen Sie denn ſo viel Zeit gewin¬
nen? fragte Eduard ſcherzend.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_wahlverw01_1809 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_wahlverw01_1809/172 |
Zitationshilfe: | Goethe, Johann Wolfgang von: Die Wahlverwandtschaften. Bd. 1. Tübingen, 1809, S. 167. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_wahlverw01_1809/172>, abgerufen am 17.02.2025. |