Goethe, Johann Wolfgang von: Die Wahlverwandtschaften. Bd. 1. Tübingen, 1809.Schuldigkeit, gegen deines Gleichen Artig¬ Ich will es mir abzugewöhnen suchen, Als Carl der Erste von England vor sei¬ Schuldigkeit, gegen deines Gleichen Artig¬ Ich will es mir abzugewoͤhnen ſuchen, Als Carl der Erſte von England vor ſei¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0117" n="112"/> Schuldigkeit, gegen deines Gleichen Artig¬<lb/> keit, gegen Juͤngere und Niedere zeigt man<lb/> ſich dadurch menſchlich und gut; nur will es<lb/> einem Frauenzimmer nicht wohl geziemen,<lb/> ſich Maͤnnern auf dieſe Weiſe ergeben und<lb/> dienſtbar zu bezeigen.</p><lb/> <p>Ich will es mir abzugewoͤhnen ſuchen,<lb/> verſetzte Ottilie. Indeſſen werden Sie mir<lb/> dieſe Unſchicklichkeit vergeben, wenn ich Ih¬<lb/> nen ſage, wie ich dazu gekommen bin. Man<lb/> hat uns die Geſchichte gelehrt; ich habe nicht<lb/> ſo viel daraus behalten, als ich wohl geſollt<lb/> haͤtte: denn ich wußte nicht wozu ich's brau¬<lb/> chen wuͤrde. Nur einzelne Begebenheiten<lb/> ſind mir ſehr eindruͤcklich geweſen; ſo fol¬<lb/> gende:</p><lb/> <p>Als Carl der Erſte von England vor ſei¬<lb/> nen ſogenannten Richtern ſtand, fiel der goldne<lb/> Knopf des Stoͤckchens das er trug herunter.<lb/> Gewohnt, daß bey ſolchen Gelegenheiten ſich<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [112/0117]
Schuldigkeit, gegen deines Gleichen Artig¬
keit, gegen Juͤngere und Niedere zeigt man
ſich dadurch menſchlich und gut; nur will es
einem Frauenzimmer nicht wohl geziemen,
ſich Maͤnnern auf dieſe Weiſe ergeben und
dienſtbar zu bezeigen.
Ich will es mir abzugewoͤhnen ſuchen,
verſetzte Ottilie. Indeſſen werden Sie mir
dieſe Unſchicklichkeit vergeben, wenn ich Ih¬
nen ſage, wie ich dazu gekommen bin. Man
hat uns die Geſchichte gelehrt; ich habe nicht
ſo viel daraus behalten, als ich wohl geſollt
haͤtte: denn ich wußte nicht wozu ich's brau¬
chen wuͤrde. Nur einzelne Begebenheiten
ſind mir ſehr eindruͤcklich geweſen; ſo fol¬
gende:
Als Carl der Erſte von England vor ſei¬
nen ſogenannten Richtern ſtand, fiel der goldne
Knopf des Stoͤckchens das er trug herunter.
Gewohnt, daß bey ſolchen Gelegenheiten ſich
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |