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Goethe, Johann Wolfgang von: Die Wahlverwandtschaften. Bd. 1. Tübingen, 1809.

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die Höhe hebt, zusammen und führt sie ge¬
gen die Brust, indem sie sich nur wenig vor¬
wärts neigt und den dringend Fordernden
mit einem solchen Blick ansieht, daß er gern
von allem absteht was er verlangen oder wün¬
schen möchte. Sehen Sie jemals diese Ge¬
bärde, gnädige Frau, wie es bey Ihrer Be¬
handlung nicht wahrscheinlich ist; so gedenken
Sie meiner und schonen Ottilien. --

Eduard hatte diese Briefe vorgelesen, nicht
ohne Lächeln und Kopfschütteln. Auch konnte
es an Bemerkungen über die Personen und
über die Lage der Sache nicht fehlen.

Genug! rief Eduard endlich aus: es ist
entschieden, sie kommt! Für dich wäre gesorgt,
meine Liebe, und wir dürfen nun auch mit un¬
serm Vorschlag hervorrücken. Es wird höchst
nöthig, daß ich zu dem Hauptmann auf den
rechten Flügel hinüber ziehe. Sowohl Abends
als Morgens ist erst die rechte Zeit zusam¬

die Hoͤhe hebt, zuſammen und fuͤhrt ſie ge¬
gen die Bruſt, indem ſie ſich nur wenig vor¬
waͤrts neigt und den dringend Fordernden
mit einem ſolchen Blick anſieht, daß er gern
von allem abſteht was er verlangen oder wuͤn¬
ſchen moͤchte. Sehen Sie jemals dieſe Ge¬
baͤrde, gnaͤdige Frau, wie es bey Ihrer Be¬
handlung nicht wahrſcheinlich iſt; ſo gedenken
Sie meiner und ſchonen Ottilien. —

Eduard hatte dieſe Briefe vorgeleſen, nicht
ohne Laͤcheln und Kopfſchuͤtteln. Auch konnte
es an Bemerkungen uͤber die Perſonen und
uͤber die Lage der Sache nicht fehlen.

Genug! rief Eduard endlich aus: es iſt
entſchieden, ſie kommt! Fuͤr dich waͤre geſorgt,
meine Liebe, und wir duͤrfen nun auch mit un¬
ſerm Vorſchlag hervorruͤcken. Es wird hoͤchſt
noͤthig, daß ich zu dem Hauptmann auf den
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[101/0106] die Hoͤhe hebt, zuſammen und fuͤhrt ſie ge¬ gen die Bruſt, indem ſie ſich nur wenig vor¬ waͤrts neigt und den dringend Fordernden mit einem ſolchen Blick anſieht, daß er gern von allem abſteht was er verlangen oder wuͤn¬ ſchen moͤchte. Sehen Sie jemals dieſe Ge¬ baͤrde, gnaͤdige Frau, wie es bey Ihrer Be¬ handlung nicht wahrſcheinlich iſt; ſo gedenken Sie meiner und ſchonen Ottilien. — Eduard hatte dieſe Briefe vorgeleſen, nicht ohne Laͤcheln und Kopfſchuͤtteln. Auch konnte es an Bemerkungen uͤber die Perſonen und uͤber die Lage der Sache nicht fehlen. Genug! rief Eduard endlich aus: es iſt entſchieden, ſie kommt! Fuͤr dich waͤre geſorgt, meine Liebe, und wir duͤrfen nun auch mit un¬ ſerm Vorſchlag hervorruͤcken. Es wird hoͤchſt noͤthig, daß ich zu dem Hauptmann auf den rechten Fluͤgel hinuͤber ziehe. Sowohl Abends als Morgens iſt erſt die rechte Zeit zuſam¬

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Die Wahlverwandtschaften. Bd. 1. Tübingen, 1809, S. 101. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_wahlverw01_1809/106>, abgerufen am 25.11.2024.