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Goethe, Johann Wolfgang von: Torquato Tasso. Leipzig, 1790.

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Torquato Tasso
Du wendest diesem Hause kaum den Rücken,
So wird dein Herz zurück verlangen, wird
Dein Eigensinn dich vorwärts treiben:
Schmerz,
Verwirrung, Trübsinn harr't in Rom auf
dich,
Und du verfehlest hier und dort den Zweck.
Doch sag' ich dieß nicht mehr, um dir zu ra-
then;
Ich sage nur voraus, was bald geschieht,
Und lade dich auch schon im voraus ein,
Mir in dem schlimmsten Falle zu vertraun.
Ich spreche nun den Fürsten, wie du's for-
derst.

Torquato Taſſo
Du wendeſt dieſem Hauſe kaum den Rücken,
So wird dein Herz zurück verlangen, wird
Dein Eigenſinn dich vorwärts treiben:
Schmerz,
Verwirrung, Trübſinn harr’t in Rom auf
dich,
Und du verfehleſt hier und dort den Zweck.
Doch ſag’ ich dieß nicht mehr, um dir zu ra-
then;
Ich ſage nur voraus, was bald geſchieht,
Und lade dich auch ſchon im voraus ein,
Mir in dem ſchlimmſten Falle zu vertraun.
Ich ſpreche nun den Fürſten, wie du’s for-
derſt.

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[176/0184] Torquato Taſſo Du wendeſt dieſem Hauſe kaum den Rücken, So wird dein Herz zurück verlangen, wird Dein Eigenſinn dich vorwärts treiben: Schmerz, Verwirrung, Trübſinn harr’t in Rom auf dich, Und du verfehleſt hier und dort den Zweck. Doch ſag’ ich dieß nicht mehr, um dir zu ra- then; Ich ſage nur voraus, was bald geſchieht, Und lade dich auch ſchon im voraus ein, Mir in dem ſchlimmſten Falle zu vertraun. Ich ſpreche nun den Fürſten, wie du’s for- derſt.

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Torquato Tasso. Leipzig, 1790, S. 176. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_torquato_1790/184>, abgerufen am 28.11.2024.