Bleib' ich hier, was sollen wir essen? Und Reinecke sagte: Aermlich behelfen wir uns; doch, wenn ihr bleibet, so bring' ich Frische Honigscheiben hervor, ich wähle die klärsten. Niemals eß ich dergleichen, versetzte murrend der Kater. Fehlet euch alles im Hause, so gebt eine Maus her! mit dieser Bin ich am besten versorgt, und sparet das Honig für andre Eßt ihr Mäuse so gern? sprach Reinecke: re- det mir ernstlich. Damit kann ich euch dienen. Es hat mein Nachbar, der Pfaffe, Eine Scheun' im Hofe, darin sind Mäuse, man führe Sie auf keinem Wagen hinweg; ich höre den Pfaffen
Bleib' ich hier, was sollen wir essen? Und Reinecke sagte: Aermlich behelfen wir uns; doch, wenn ihr bleibet, so bring' ich Frische Honigscheiben hervor, ich waͤhle die klaͤrsten. Niemals eß ich dergleichen, versetzte murrend der Kater. Fehlet euch alles im Hause, so gebt eine Maus her! mit dieser Bin ich am besten versorgt, und sparet das Honig fuͤr andre Eßt ihr Maͤuse so gern? sprach Reinecke: re- det mir ernstlich. Damit kann ich euch dienen. Es hat mein Nachbar, der Pfaffe, Eine Scheun' im Hofe, darin sind Maͤuse, man fuͤhre Sie auf keinem Wagen hinweg; ich hoͤre den Pfaffen
<TEI><text><body><div><divtype="poem"><lgtype="poem"><lgn="1"><pbfacs="#f0083"n="75"/><l>Bleib' ich hier, was sollen wir essen? Und<lb/><spacedim="horizontal"/>Reinecke sagte:</l><lb/><l>Aermlich behelfen wir uns; doch, wenn ihr<lb/><spacedim="horizontal"/>bleibet, so bring' ich</l><lb/><l>Frische Honigscheiben hervor, ich waͤhle die<lb/><spacedim="horizontal"/>klaͤrsten.</l><lb/><l>Niemals eß ich dergleichen, versetzte murrend<lb/><spacedim="horizontal"/>der Kater.</l><lb/><l>Fehlet euch alles im Hause, so gebt eine Maus<lb/><spacedim="horizontal"/>her! mit dieser</l><lb/><l>Bin ich am besten versorgt, und sparet das<lb/><spacedim="horizontal"/>Honig fuͤr andre</l><lb/><l>Eßt ihr Maͤuse so gern? sprach Reinecke: re-<lb/><spacedim="horizontal"/>det mir ernstlich.</l><lb/><l>Damit kann ich euch dienen. Es hat mein<lb/><spacedim="horizontal"/>Nachbar, der Pfaffe,</l><lb/><l>Eine Scheun' im Hofe, darin sind Maͤuse,<lb/><spacedim="horizontal"/>man fuͤhre</l><lb/><l>Sie auf keinem Wagen hinweg; ich hoͤre den<lb/><spacedim="horizontal"/>Pfaffen</l><lb/></lg></lg></div></div></body></text></TEI>
[75/0083]
Bleib' ich hier, was sollen wir essen? Und
Reinecke sagte:
Aermlich behelfen wir uns; doch, wenn ihr
bleibet, so bring' ich
Frische Honigscheiben hervor, ich waͤhle die
klaͤrsten.
Niemals eß ich dergleichen, versetzte murrend
der Kater.
Fehlet euch alles im Hause, so gebt eine Maus
her! mit dieser
Bin ich am besten versorgt, und sparet das
Honig fuͤr andre
Eßt ihr Maͤuse so gern? sprach Reinecke: re-
det mir ernstlich.
Damit kann ich euch dienen. Es hat mein
Nachbar, der Pfaffe,
Eine Scheun' im Hofe, darin sind Maͤuse,
man fuͤhre
Sie auf keinem Wagen hinweg; ich hoͤre den
Pfaffen
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Friedrich von Fuchs, Reineke-Fuchs-Sammlung: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-09-02T14:50:32Z)
Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-09-02T14:50:32Z)
Weitere Informationen:
Bogensignaturen: gekennzeichnet;
Druckfehler: dokumentiert;
fremdsprachliches Material: keine Angabe;
Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe;
Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage;
i/j in Fraktur: keine Angabe;
I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert;
Kolumnentitel: gekennzeichnet;
Kustoden: gekennzeichnet;
langes s (ſ): als s transkribiert;
Normalisierungen: keine;
rundes r (ꝛ): keine Angabe;
Seitenumbrüche markiert: ja;
Silbentrennung: wie Vorlage;
u/v bzw. U/V: keine Angabe;
Vokale mit übergest. e: wie Vorlage;
Vollständigkeit: vollständig erfasst;
Zeichensetzung: wie Vorlage;
Zeilenumbrüche markiert: ja;
Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2), S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/83>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.