Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2).Wohlgethan und geschrieben; das mag sich jeg- Unterwiesen hab ich den Wolf in wenig
Minuten Und er klagt mir nicht mehr. Geblendet ist er, verwundet Und beschimpft sein ganzes Geschlecht; ich hab ihn gezeichnet! Wenig nützt er künftig der Welt. Wir kämpf- ten zusammen, Und ich hab ihn untergebracht. Er wird mir auch schwerlich Wieder gesund. Was liegt mir daran? Ich bleibe sein Vormann, Aller seiner Gesellen die mit ihm halten und stehen. Wohlgethan und geschrieben; das mag sich jeg- Unterwiesen hab ich den Wolf in wenig
Minuten Und er klagt mir nicht mehr. Geblendet ist er, verwundet Und beschimpft sein ganzes Geschlecht; ich hab ihn gezeichnet! Wenig nuͤtzt er kuͤnftig der Welt. Wir kaͤmpf- ten zusammen, Und ich hab ihn untergebracht. Er wird mir auch schwerlich Wieder gesund. Was liegt mir daran? Ich bleibe sein Vormann, Aller seiner Gesellen die mit ihm halten und stehen. <TEI> <text> <body> <div> <div type="poem"> <lg type="poem"> <lg n="22"> <pb facs="#f0497" n="489"/> <l>Wohlgethan und geschrieben; das mag sich jeg-<lb/><space dim="horizontal"/>licher merken!</l><lb/> </lg> <lg n="23"> <l>Unterwiesen hab ich den Wolf in wenig<lb/><space dim="horizontal"/>Minuten</l><lb/> <l>Und er klagt mir nicht mehr. Geblendet ist<lb/><space dim="horizontal"/>er, verwundet</l><lb/> <l>Und beschimpft sein ganzes Geschlecht; ich hab<lb/><space dim="horizontal"/>ihn gezeichnet!</l><lb/> <l>Wenig nuͤtzt er kuͤnftig der Welt. Wir kaͤmpf-<lb/><space dim="horizontal"/>ten zusammen,</l><lb/> <l>Und ich hab ihn untergebracht. Er wird mir<lb/><space dim="horizontal"/>auch schwerlich</l><lb/> <l>Wieder gesund. Was liegt mir daran? Ich<lb/><space dim="horizontal"/>bleibe sein Vormann,</l><lb/> <l>Aller seiner Gesellen die mit ihm halten und<lb/><space dim="horizontal"/>stehen.</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [489/0497]
Wohlgethan und geschrieben; das mag sich jeg-
licher merken!
Unterwiesen hab ich den Wolf in wenig
Minuten
Und er klagt mir nicht mehr. Geblendet ist
er, verwundet
Und beschimpft sein ganzes Geschlecht; ich hab
ihn gezeichnet!
Wenig nuͤtzt er kuͤnftig der Welt. Wir kaͤmpf-
ten zusammen,
Und ich hab ihn untergebracht. Er wird mir
auch schwerlich
Wieder gesund. Was liegt mir daran? Ich
bleibe sein Vormann,
Aller seiner Gesellen die mit ihm halten und
stehen.
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(2016-09-02T14:50:32Z)
Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-09-02T14:50:32Z)
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