Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2).Reinecken aber behagte das wohl, er schwatzte vergnüglich Seinen Freunden was vor und hörte sich prei- sen und loben. Hohen Muthes schied er von dannen. Der gnädige König Sandte Geleite mit ihm, und sagte freundlich zum Abschied: Kommt bald wieder! Da kniete der Fuchs am Throne zur Erden, Sprach: ich dank euch von Herzen und mei- ner gnädigen Frauen, Eurem Rathe, den Herren zusammen. Es spare, mein König, Gott zu vielen Ehren euch auf, und was ihr begehret Thu ich gern, ich lieb euch gewiß und bin es euch schuldig. Jetzo, wenn ihr's vergönnt, gedenk ich nach Hause zu reisen, Reinecken aber behagte das wohl, er schwatzte vergnuͤglich Seinen Freunden was vor und hoͤrte sich prei- sen und loben. Hohen Muthes schied er von dannen. Der gnaͤdige Koͤnig Sandte Geleite mit ihm, und sagte freundlich zum Abschied: Kommt bald wieder! Da kniete der Fuchs am Throne zur Erden, Sprach: ich dank euch von Herzen und mei- ner gnaͤdigen Frauen, Eurem Rathe, den Herren zusammen. Es spare, mein Koͤnig, Gott zu vielen Ehren euch auf, und was ihr begehret Thu ich gern, ich lieb euch gewiß und bin es euch schuldig. Jetzo, wenn ihr's vergoͤnnt, gedenk ich nach Hause zu reisen, <TEI> <text> <body> <div> <div type="poem"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0493" n="485"/> <lg n="19"> <l>Reinecken aber behagte das wohl, er<lb/><space dim="horizontal"/>schwatzte vergnuͤglich</l><lb/> <l>Seinen Freunden was vor und hoͤrte sich prei-<lb/><space dim="horizontal"/>sen und loben.</l><lb/> <l>Hohen Muthes schied er von dannen. Der<lb/><space dim="horizontal"/>gnaͤdige Koͤnig</l><lb/> <l>Sandte Geleite mit ihm, und sagte freundlich<lb/><space dim="horizontal"/>zum Abschied:</l><lb/> <l>Kommt bald wieder! Da kniete der Fuchs<lb/><space dim="horizontal"/>am Throne zur Erden,</l><lb/> <l>Sprach: ich dank euch von Herzen und mei-<lb/><space dim="horizontal"/>ner gnaͤdigen Frauen,</l><lb/> <l>Eurem Rathe, den Herren zusammen. Es<lb/><space dim="horizontal"/>spare, mein Koͤnig,</l><lb/> <l>Gott zu vielen Ehren euch auf, und was ihr<lb/><space dim="horizontal"/>begehret</l><lb/> <l>Thu ich gern, ich lieb euch gewiß und bin es<lb/><space dim="horizontal"/>euch schuldig.</l><lb/> <l>Jetzo, wenn ihr's vergoͤnnt, gedenk ich nach<lb/><space dim="horizontal"/>Hause zu reisen,</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [485/0493]
Reinecken aber behagte das wohl, er
schwatzte vergnuͤglich
Seinen Freunden was vor und hoͤrte sich prei-
sen und loben.
Hohen Muthes schied er von dannen. Der
gnaͤdige Koͤnig
Sandte Geleite mit ihm, und sagte freundlich
zum Abschied:
Kommt bald wieder! Da kniete der Fuchs
am Throne zur Erden,
Sprach: ich dank euch von Herzen und mei-
ner gnaͤdigen Frauen,
Eurem Rathe, den Herren zusammen. Es
spare, mein Koͤnig,
Gott zu vielen Ehren euch auf, und was ihr
begehret
Thu ich gern, ich lieb euch gewiß und bin es
euch schuldig.
Jetzo, wenn ihr's vergoͤnnt, gedenk ich nach
Hause zu reisen,
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