Und ich mußte denn wohl mich ehrenhalber bequemen. Aber ich habe mich höflich gehalten und wäh- rend des Streites Meine ganze Macht nicht bewiesen; es muß dir, so dacht ich, Deinen Oheim zu schonen, zur größten Ehre gereichen. Hätt ich euch aber gehaßt, es wär euch an- ders gegangen. Wenig Schaden habt ihr gelitten, und wenn aus Versehen Euer Auge verletzt ist, so bin ich herzlich be- kümmert. Doch das Beste bleibt mir dabey, ich kenne das Mittel Euch zu heilen, und theil ich es euch mit, ihr werdet mir's danken. Bliebe das Auge gleich weg und seyd ihr sonst nur genesen,
Und ich mußte denn wohl mich ehrenhalber bequemen. Aber ich habe mich hoͤflich gehalten und waͤh- rend des Streites Meine ganze Macht nicht bewiesen; es muß dir, so dacht ich, Deinen Oheim zu schonen, zur groͤßten Ehre gereichen. Haͤtt ich euch aber gehaßt, es waͤr euch an- ders gegangen. Wenig Schaden habt ihr gelitten, und wenn aus Versehen Euer Auge verletzt ist, so bin ich herzlich be- kuͤmmert. Doch das Beste bleibt mir dabey, ich kenne das Mittel Euch zu heilen, und theil ich es euch mit, ihr werdet mir's danken. Bliebe das Auge gleich weg und seyd ihr sonst nur genesen,
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Und ich mußte denn wohl mich ehrenhalber
bequemen.
Aber ich habe mich hoͤflich gehalten und waͤh-
rend des Streites
Meine ganze Macht nicht bewiesen; es muß
dir, so dacht ich,
Deinen Oheim zu schonen, zur groͤßten Ehre
gereichen.
Haͤtt ich euch aber gehaßt, es waͤr euch an-
ders gegangen.
Wenig Schaden habt ihr gelitten, und wenn
aus Versehen
Euer Auge verletzt ist, so bin ich herzlich be-
kuͤmmert.
Doch das Beste bleibt mir dabey, ich kenne
das Mittel
Euch zu heilen, und theil ich es euch mit, ihr
werdet mir's danken.
Bliebe das Auge gleich weg und seyd ihr sonst
nur genesen,
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Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2), S. 464. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/472>, abgerufen am 22.11.2024.
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