Paßt auf jede Bewegung, und wenn er die Augen sich auswischt, Nehmt des Vortheils gewahr und salbt ihm aufs neue die Augen Mit dem ätzenden Wasser, damit er völlig verblinde, Nicht mehr wisse wo aus noch ein, und der Sieg euch verbleibe. Lieber Neffe, schlaft nur ein wenig, wir wollen euch wecken, Wenn es Zeit ist. Doch will ich sogleich die heiligen Worte Ueber euch lesen von welchen ich sprach, auf daß ich euch stärke. Und sie legt ihm die Hand aufs Haupt und sagte die Worte: Nekräst negibaul geid sum namteflih dnudna mein tedachs! Nun Glück auf! nun seyd ihr verwahrt! das nämliche sagte
Paßt auf jede Bewegung, und wenn er die Augen sich auswischt, Nehmt des Vortheils gewahr und salbt ihm aufs neue die Augen Mit dem aͤtzenden Wasser, damit er voͤllig verblinde, Nicht mehr wisse wo aus noch ein, und der Sieg euch verbleibe. Lieber Neffe, schlaft nur ein wenig, wir wollen euch wecken, Wenn es Zeit ist. Doch will ich sogleich die heiligen Worte Ueber euch lesen von welchen ich sprach, auf daß ich euch staͤrke. Und sie legt ihm die Hand aufs Haupt und sagte die Worte: Nekraͤst negibaul geid sum namteflih dnudna mein tedachs! Nun Gluͤck auf! nun seyd ihr verwahrt! das naͤmliche sagte
<TEI><text><body><div><divtype="poem"><lgtype="poem"><lgn="18"><pbfacs="#f0454"n="446"/><l>Paßt auf jede Bewegung, und wenn er die<lb/><spacedim="horizontal"/>Augen sich auswischt,</l><lb/><l>Nehmt des Vortheils gewahr und salbt ihm<lb/><spacedim="horizontal"/>aufs neue die Augen</l><lb/><l>Mit dem aͤtzenden Wasser, damit er voͤllig<lb/><spacedim="horizontal"/>verblinde,</l><lb/><l>Nicht mehr wisse wo aus noch ein, und der<lb/><spacedim="horizontal"/>Sieg euch verbleibe.</l><lb/><l>Lieber Neffe, schlaft nur ein wenig, wir wollen<lb/><spacedim="horizontal"/>euch wecken,</l><lb/><l>Wenn es Zeit ist. Doch will ich sogleich die<lb/><spacedim="horizontal"/>heiligen Worte</l><lb/><l>Ueber euch lesen von welchen ich sprach, auf<lb/><spacedim="horizontal"/>daß ich euch staͤrke.</l><lb/><l>Und sie legt ihm die Hand aufs Haupt und<lb/><spacedim="horizontal"/>sagte die Worte:</l><lb/><l><hirendition="#g">Nekraͤst negibaul geid sum namteflih<lb/><spacedim="horizontal"/><choice><sic>dundna</sic><corr>dnudna</corr></choice> mein tedachs!</hi></l><lb/><l>Nun Gluͤck auf! nun seyd ihr verwahrt! das<lb/><spacedim="horizontal"/>naͤmliche sagte</l><lb/></lg></lg></div></div></body></text></TEI>
[446/0454]
Paßt auf jede Bewegung, und wenn er die
Augen sich auswischt,
Nehmt des Vortheils gewahr und salbt ihm
aufs neue die Augen
Mit dem aͤtzenden Wasser, damit er voͤllig
verblinde,
Nicht mehr wisse wo aus noch ein, und der
Sieg euch verbleibe.
Lieber Neffe, schlaft nur ein wenig, wir wollen
euch wecken,
Wenn es Zeit ist. Doch will ich sogleich die
heiligen Worte
Ueber euch lesen von welchen ich sprach, auf
daß ich euch staͤrke.
Und sie legt ihm die Hand aufs Haupt und
sagte die Worte:
Nekraͤst negibaul geid sum namteflih
dnudna mein tedachs!
Nun Gluͤck auf! nun seyd ihr verwahrt! das
naͤmliche sagte
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Friedrich von Fuchs, Reineke-Fuchs-Sammlung: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-09-02T14:50:32Z)
Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-09-02T14:50:32Z)
Weitere Informationen:
Bogensignaturen: gekennzeichnet;
Druckfehler: dokumentiert;
fremdsprachliches Material: keine Angabe;
Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe;
Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage;
i/j in Fraktur: keine Angabe;
I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert;
Kolumnentitel: gekennzeichnet;
Kustoden: gekennzeichnet;
langes s (ſ): als s transkribiert;
Normalisierungen: keine;
rundes r (ꝛ): keine Angabe;
Seitenumbrüche markiert: ja;
Silbentrennung: wie Vorlage;
u/v bzw. U/V: keine Angabe;
Vokale mit übergest. e: wie Vorlage;
Vollständigkeit: vollständig erfasst;
Zeichensetzung: wie Vorlage;
Zeilenumbrüche markiert: ja;
Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2), S. 446. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/454>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.