Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2).Tölpischen Volke der Werth von aller Weis- Hinten saß das abscheuliche Weib, er glaub- te den Teufel Vor sich zu sehn! Die Kinder dazu! Da rief er betroffen: Hülfe! Was für abscheuliche Thiere! Sind diese Geschöpfe Eure Kinder? Sie scheinen fürwahr ein Höl- lengesindel. Geht ertränkt sie, das wäre das Beste, damit sich die Brut nicht Ueber
Toͤlpischen Volke der Werth von aller Weis- Hinten saß das abscheuliche Weib, er glaub- te den Teufel Vor sich zu sehn! Die Kinder dazu! Da rief er betroffen: Huͤlfe! Was fuͤr abscheuliche Thiere! Sind diese Geschoͤpfe Eure Kinder? Sie scheinen fuͤrwahr ein Hoͤl- lengesindel. Geht ertraͤnkt sie, das waͤre das Beste, damit sich die Brut nicht Ueber
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Toͤlpischen Volke der Werth von aller Weis-
heit verborgen.
Treulich schaͤrft ich ihm ein, die Wahrheit
diesmal zu sparen:
Weiß ich doch selbst, was sich ziemt, versetzt
er trotzig dagegen,
Und so trabt er die Hoͤhle hinein, da hat ers
getroffen.
Hinten saß das abscheuliche Weib, er glaub-
te den Teufel
Vor sich zu sehn! Die Kinder dazu! Da rief
er betroffen:
Huͤlfe! Was fuͤr abscheuliche Thiere! Sind
diese Geschoͤpfe
Eure Kinder? Sie scheinen fuͤrwahr ein Hoͤl-
lengesindel.
Geht ertraͤnkt sie, das waͤre das Beste, damit
sich die Brut nicht
Ueber
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Zitationshilfe: | Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2), S. 432. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/440>, abgerufen am 16.02.2025. |