Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2).

Bild:
<< vorherige Seite

Von dem Lande wieder zum Wasser und schlupf-
   ten behende

Zwischen die Binsen; da trauten die Bauern
   nicht weiter zu folgen,

Denn es war dunkel geworden, sie machten
   sich wieder nach Hause.

Knapp entkamen wir so. Ihr sehet, gnädiger
   König,

Ueberwältigung, Mord und Verrath, von sol-
   chen Verbrechen

Ist die Rede, die werdet ihr strenge, mein
   König, bestrafen.

Als der König die Klage vernommen, ver-
   setzt er: es werde

Rechtlich hierüber erkannt, doch laßt uns Rei-
   necken hören.

Reinecke sprach: verhielt es sich also, so wür-
   de die Sache

Von dem Lande wieder zum Wasser und schlupf-
   ten behende

Zwischen die Binsen; da trauten die Bauern
   nicht weiter zu folgen,

Denn es war dunkel geworden, sie machten
   sich wieder nach Hause.

Knapp entkamen wir so. Ihr sehet, gnaͤdiger
   Koͤnig,

Ueberwaͤltigung, Mord und Verrath, von sol-
   chen Verbrechen

Ist die Rede, die werdet ihr strenge, mein
   Koͤnig, bestrafen.

Als der Koͤnig die Klage vernommen, ver-
   setzt er: es werde

Rechtlich hieruͤber erkannt, doch laßt uns Rei-
   necken hoͤren.

Reinecke sprach: verhielt es sich also, so wuͤr-
   de die Sache

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div type="poem">
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <pb facs="#f0418" n="410"/>
              <l>Von dem Lande wieder zum Wasser und schlupf-<lb/><space dim="horizontal"/>ten behende</l><lb/>
              <l>Zwischen die Binsen; da trauten die Bauern<lb/><space dim="horizontal"/>nicht weiter zu folgen,</l><lb/>
              <l>Denn es war dunkel geworden, sie machten<lb/><space dim="horizontal"/>sich wieder nach Hause.</l><lb/>
              <l>Knapp entkamen wir so. Ihr sehet, gna&#x0364;diger<lb/><space dim="horizontal"/>Ko&#x0364;nig,</l><lb/>
              <l>Ueberwa&#x0364;ltigung, Mord und Verrath, von sol-<lb/><space dim="horizontal"/>chen Verbrechen</l><lb/>
              <l>Ist die Rede, die werdet ihr strenge, mein<lb/><space dim="horizontal"/>Ko&#x0364;nig, bestrafen.</l><lb/>
            </lg>
            <lg n="2">
              <l>Als der Ko&#x0364;nig die Klage vernommen, ver-<lb/><space dim="horizontal"/>setzt er: es werde</l><lb/>
              <l>Rechtlich hieru&#x0364;ber erkannt, doch laßt uns Rei-<lb/><space dim="horizontal"/>necken ho&#x0364;ren.</l><lb/>
              <l>Reinecke sprach: verhielt es sich also, so wu&#x0364;r-<lb/><space dim="horizontal"/>de die Sache</l><lb/>
            </lg>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[410/0418] Von dem Lande wieder zum Wasser und schlupf- ten behende Zwischen die Binsen; da trauten die Bauern nicht weiter zu folgen, Denn es war dunkel geworden, sie machten sich wieder nach Hause. Knapp entkamen wir so. Ihr sehet, gnaͤdiger Koͤnig, Ueberwaͤltigung, Mord und Verrath, von sol- chen Verbrechen Ist die Rede, die werdet ihr strenge, mein Koͤnig, bestrafen. Als der Koͤnig die Klage vernommen, ver- setzt er: es werde Rechtlich hieruͤber erkannt, doch laßt uns Rei- necken hoͤren. Reinecke sprach: verhielt es sich also, so wuͤr- de die Sache

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Friedrich von Fuchs, Reineke-Fuchs-Sammlung: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-09-02T14:50:32Z)
Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-09-02T14:50:32Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: gekennzeichnet; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (&#xa75b;): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/418
Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2), S. 410. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/418>, abgerufen am 25.11.2024.