Diese Geschichten und mehr verzierten, künstlich geschnitten, Rings die Fassung des Spiegels, und mancher gegrabene Zierrath, Manche goldene Schrift. Ich hielt des köst- lichen Kleinods Mich nicht werth, ich bin zu gering, und sandt es deswegen Meiner Frauen, der Königinn zu. Ich dachte durch solches Ihr und ihrem Gemahl mich ehrerbietig zu zeigen. Meine Kinder betrübten sich sehr, die artigen Knaben, Als ich den Spiegel dahin gab. Sie sprangen gewöhnlich und spielten Vor dem Glase, beschauten sich gerne, sie sa- hen die Schwänzchen Hängen vom Rücken herab und lachten den eigenen Mäulchen.
Diese Geschichten und mehr verzierten, kuͤnstlich geschnitten, Rings die Fassung des Spiegels, und mancher gegrabene Zierrath, Manche goldene Schrift. Ich hielt des koͤst- lichen Kleinods Mich nicht werth, ich bin zu gering, und sandt es deswegen Meiner Frauen, der Koͤniginn zu. Ich dachte durch solches Ihr und ihrem Gemahl mich ehrerbietig zu zeigen. Meine Kinder betruͤbten sich sehr, die artigen Knaben, Als ich den Spiegel dahin gab. Sie sprangen gewoͤhnlich und spielten Vor dem Glase, beschauten sich gerne, sie sa- hen die Schwaͤnzchen Haͤngen vom Ruͤcken herab und lachten den eigenen Maͤulchen.
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Diese Geschichten und mehr verzierten,
kuͤnstlich geschnitten,
Rings die Fassung des Spiegels, und mancher
gegrabene Zierrath,
Manche goldene Schrift. Ich hielt des koͤst-
lichen Kleinods
Mich nicht werth, ich bin zu gering, und sandt
es deswegen
Meiner Frauen, der Koͤniginn zu. Ich dachte
durch solches
Ihr und ihrem Gemahl mich ehrerbietig zu
zeigen.
Meine Kinder betruͤbten sich sehr, die artigen
Knaben,
Als ich den Spiegel dahin gab. Sie sprangen
gewoͤhnlich und spielten
Vor dem Glase, beschauten sich gerne, sie sa-
hen die Schwaͤnzchen
Haͤngen vom Ruͤcken herab und lachten den
eigenen Maͤulchen.
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Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2), S. 377. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/385>, abgerufen am 22.11.2024.
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