Weit und breit, sie fänden sich gern, wo alles verzehrt wird. Groß und stark und kühn sey jeder, man könn' es nicht läugnen, Doch im Rathe fehle gar oft die nöthige Klugheit; Denn sie pflegen zu sehr auf ihre Stärke zu trotzen. Kommt man ins Feld und naht sich dem Werke, da hinkt es gewaltig. Muthiger kann man nichts sehen, als sie zu Hause sich zeigen; Draußen liegen sie gern im Hinterhalt. Setzt es denn einmal Tüchtige Schläge, so nimmt man sie mit, so gut als ein andrer. Bären und Wölfe verderben das Land; es kümmert sie wenig, Wessen Haus die Flamme verzehrt, sie pflegen sich immer
Weit und breit, sie faͤnden sich gern, wo alles verzehrt wird. Groß und stark und kuͤhn sey jeder, man koͤnn' es nicht laͤugnen, Doch im Rathe fehle gar oft die noͤthige Klugheit; Denn sie pflegen zu sehr auf ihre Staͤrke zu trotzen. Kommt man ins Feld und naht sich dem Werke, da hinkt es gewaltig. Muthiger kann man nichts sehen, als sie zu Hause sich zeigen; Draußen liegen sie gern im Hinterhalt. Setzt es denn einmal Tuͤchtige Schlaͤge, so nimmt man sie mit, so gut als ein andrer. Baͤren und Woͤlfe verderben das Land; es kuͤmmert sie wenig, Wessen Haus die Flamme verzehrt, sie pflegen sich immer
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Weit und breit, sie faͤnden sich gern, wo alles
verzehrt wird.
Groß und stark und kuͤhn sey jeder, man koͤnn'
es nicht laͤugnen,
Doch im Rathe fehle gar oft die noͤthige
Klugheit;
Denn sie pflegen zu sehr auf ihre Staͤrke zu
trotzen.
Kommt man ins Feld und naht sich dem Werke,
da hinkt es gewaltig.
Muthiger kann man nichts sehen, als sie zu
Hause sich zeigen;
Draußen liegen sie gern im Hinterhalt. Setzt
es denn einmal
Tuͤchtige Schlaͤge, so nimmt man sie mit, so
gut als ein andrer.
Baͤren und Woͤlfe verderben das Land; es
kuͤmmert sie wenig,
Wessen Haus die Flamme verzehrt, sie pflegen
sich immer
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Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2), S. 341. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/349>, abgerufen am 22.11.2024.
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