Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2).Fester zog die Schlinge sich zu, sie hätte das Und sie gingen ein Weilchen zusammen, da fühlte die Schlange Fester zog die Schlinge sich zu, sie haͤtte das Und sie gingen ein Weilchen zusammen, da fuͤhlte die Schlange <TEI> <text> <body> <div> <div type="poem"> <lg type="poem"> <lg n="17"> <pb facs="#f0339" n="331"/> <l>Fester zog die Schlinge sich zu, sie haͤtte das<lb/><space dim="horizontal"/>Leben</l><lb/> <l>Dort gelassen, da kam ihr zum Gluͤck ein<lb/><space dim="horizontal"/>Wandrer gegangen.</l><lb/> <l>Aengstlich rief sie: erbarme dich meiner und<lb/><space dim="horizontal"/>mache mich ledig!</l><lb/> <l>Laß dich erbitten! Da sagte der Mann: ich<lb/><space dim="horizontal"/>will dich erloͤsen</l><lb/> <l>Denn mich jammert dein Elend; allein erst<lb/><space dim="horizontal"/>sollst du mir schwoͤren,</l><lb/> <l>Mir nichts Leides zu thun. Die Schlange fand<lb/><space dim="horizontal"/>sich erboͤtig,</l><lb/> <l>Schwur den theuersten Eyd, sie wolle auf kei-<lb/><space dim="horizontal"/>nerley Weise</l><lb/> <l>Ihren Befreyer verletzen, und so erloͤste der<lb/><space dim="horizontal"/>Mann sie.</l><lb/> </lg> <lg n="18"> <l>Und sie gingen ein Weilchen zusammen, da<lb/><space dim="horizontal"/>fuͤhlte die Schlange</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [331/0339]
Fester zog die Schlinge sich zu, sie haͤtte das
Leben
Dort gelassen, da kam ihr zum Gluͤck ein
Wandrer gegangen.
Aengstlich rief sie: erbarme dich meiner und
mache mich ledig!
Laß dich erbitten! Da sagte der Mann: ich
will dich erloͤsen
Denn mich jammert dein Elend; allein erst
sollst du mir schwoͤren,
Mir nichts Leides zu thun. Die Schlange fand
sich erboͤtig,
Schwur den theuersten Eyd, sie wolle auf kei-
nerley Weise
Ihren Befreyer verletzen, und so erloͤste der
Mann sie.
Und sie gingen ein Weilchen zusammen, da
fuͤhlte die Schlange
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(2016-09-02T14:50:32Z)
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(2016-09-02T14:50:32Z)
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