Holen, und glaubt, es geschähe mit Recht. Da findet sich keiner, Der sich getraut ihm die Wahrheit zu sagen, so weit hinein ist es Böse, kein Beichtiger, kein Caplan; sie schwei- gen! Warum das? Sie genießen es mit, und wär nur ein Rock zu gewinnen. Komme dann einer und klage! Der haschte mit gleichem Gewinn Nach der Luft, er tödtet die Zeit und beschäf- tigte besser Sich mit neuem Erwerb. Denn fort ist fort, und was einmal Dir ein Mächtiger nimmt, das hast du beses- sen. Der Klage Giebt man wenig Gehör und sie ermüdet am Ende; Unser Herr ist der Löwe, und alles an sich zu reissen
Holen, und glaubt, es geschaͤhe mit Recht. Da findet sich keiner, Der sich getraut ihm die Wahrheit zu sagen, so weit hinein ist es Boͤse, kein Beichtiger, kein Caplan; sie schwei- gen! Warum das? Sie genießen es mit, und waͤr nur ein Rock zu gewinnen. Komme dann einer und klage! Der haschte mit gleichem Gewinn Nach der Luft, er toͤdtet die Zeit und beschaͤf- tigte besser Sich mit neuem Erwerb. Denn fort ist fort, und was einmal Dir ein Maͤchtiger nimmt, das hast du beses- sen. Der Klage Giebt man wenig Gehoͤr und sie ermuͤdet am Ende; Unser Herr ist der Loͤwe, und alles an sich zu reissen
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Holen, und glaubt, es geschaͤhe mit Recht.
Da findet sich keiner,
Der sich getraut ihm die Wahrheit zu sagen,
so weit hinein ist es
Boͤse, kein Beichtiger, kein Caplan; sie schwei-
gen! Warum das?
Sie genießen es mit, und waͤr nur ein Rock
zu gewinnen.
Komme dann einer und klage! Der haschte mit
gleichem Gewinn
Nach der Luft, er toͤdtet die Zeit und beschaͤf-
tigte besser
Sich mit neuem Erwerb. Denn fort ist fort,
und was einmal
Dir ein Maͤchtiger nimmt, das hast du beses-
sen. Der Klage
Giebt man wenig Gehoͤr und sie ermuͤdet am
Ende;
Unser Herr ist der Loͤwe, und alles an sich zu
reissen
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Goethe, Johann Wolfgang von: Reinecke Fuchs. In zwölf Gesängen. Berlin, 1794 (= Goethe's Neue Schriften, Bd. 2), S. 281. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_reineke_1794/289>, abgerufen am 23.11.2024.
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